Russische Besetzungsaktionen im Juni: Eskalation und strategische Fortschritte an der ukrainischen Front
Im Juni dieses Jahres zeigte die russische Armee erneut eine erhebliche Eskalation ihrer Kampfmaßnahmen in den von ihnen besetzten Gebieten der Ukraine. Sie eroberte bedeutende Teile unserer Frontlinie und verfolgte neue taktische sowie strategische Ziele. Laut Daten des Überwachungsprojekts DeepState eroberte die Front im Monat Juni über 556 Quadratkilometer ukrainisches Territorium, was den höchsten Wert im Jahr 2025 darstellt und auf eine neue Welle der Aggression Russlands hinweist. Dies bedeutet, dass die bisherigen Fortschritte der vorangegangenen Monate nicht nur fortgesetzt, sondern auch an Intensität zugenommen haben. Im Vergleich zu November des Vorjahres, als die russischen Streitkräfte 730 Quadratkilometer kontrollierten, nähert sich die aktuelle Situation neuen Rekorden. Die bedeutendsten Geländegewinne konzentrieren sich auf drei Schlüsselrichtungen: die Sektoren Novo-Pavlivskyi und Pokrovskyi, die zusammen etwa 56 % aller Eroberungen ausmachen, sowie die Region Sumy, mit einem Anteil von 18 %. Insgesamt entfallen somit drei Viertel aller erfolgreichen Vorstöße auf diese Gebiete, was die strategischen Prioritäten der russischen Invasoren offenbart. Die restlichen 25 % verteilen sich nahezu gleichmäßig auf andere Frontabschnitte, was die dynamische und streuende Natur der Kampfhandlungen in der Ukraine unterstreicht. Analysen der Experten deuten darauf hin, dass die russischen Fortschritte im Juni mit inneren Problemen der ukrainischen Verteidigungskräfte zusammenhängen, insbesondere mit Personal- und Ressourcenmangel, was zu einem Rückgang mechanisierter Angriffe führte. Gleichzeitig ist die Zahl der Angriffe durch kleine Infanteriegruppen – bestehend aus nur 1 bis 3 Soldaten – gesunken, obwohl solche Einheiten weiterhin gefürchtet und häufig eingesetzt werden. Am 1. Juli dokumentierte das ukrainische Generalkommando zum ersten Mal seit Februar eine Offensive der russischen Streitkräfte auf der Nord-Slobozhanska-Front in der Region Sumy, was auf eine erhöhte Aktivität in diesem Frontabschnitt hinweist. Diese Entwicklungen erhöhen die Unsicherheit und stellen Sorgen bezüglich möglicher weiterer Eskalationen sowie ukrainischer Gegenoffensiven dar. Die Lage bleibt weiterhin volatil und erfordert erhöhte Wachsamkeit sowie strategische Anpassungen.