Ehemaliger NATO-Generalsekretär fordert Deutschland auf, Taurus-Raketen an die Ukraine zu liefern
Der ehemalige NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen hat Deutschland eindringlich dazu aufgerufen, der Ukraine moderne Langstreckenraketen vom Typ Taurus zu übergeben.
Zudem forderte er die NATO-Verbündeten auf, ihre Waffenlieferungen zu verstärken, um Kiew bei der Abwehr russischer Raketen- und Drohnenangriffe effektiver zu unterstützen.
In einem Interview mit Euronews betonte Rasmussen, dass der aktuelle globale Konflikt entschlossenes Handeln westlicher Staaten erfordere, da Moskau weiterhin imperialistische Bestrebungen verfolgt.
Besonders hob er die Taurus-Rakete hervor, deren technologische Fähigkeiten es den ukrainischen Streitkräften ermöglichen würden, tief in russisches Gebiet einzudringen, was die Logistik und Verteidigungskapazitäten des Feindes erheblich erschweren könnte.Die in Deutschland produzierte Taurus-Rakete verfügt über eine Reichweite von circa 500 Kilometern — doppelt so weit wie die derzeit in der Ukraine eingesetzten Raketen.
Das würde den ukrainischen Streitkräften erlauben, Angriffe tief im russischen Territorium durchzuführen, was ein strategisches Ungleichgewicht schaffen und potenzielle Aggressionen abschrecken könnte.
Obwohl Kanzler Friedrich Merz im April Bereitschaft zeigte, die Lieferung von Taurus-Missiles zu prüfen, ist diese Entscheidung bislang nicht gefallen, hauptsächlich aus Angst vor einer Eskalation des Konflikts und politischen Risiken.
Die vorherige Regierung unter Olaf Scholz verzichtete aus Sorge, dass Angriffe auf russisches Gebiet den Krieg noch weiter eskalieren könnten.Rasmussen analysierte die Veränderungen in der US-Politik, insbesondere seit Donald Trumps Rückkehr ins Amt im Januar.
Trump hatte öffentlich erklärt, er wolle den Krieg in der Ukraine beenden, und begann Verhandlungen mit Wladimir Putin.
Er erwähnte, dass die USA möglicherweise unberechenbarer geworden sind und eine härtere Gangart, inklusive Sanktionen gegen große russische Ölunternehmen, verfolgen.
Diese Maßnahmen deuten darauf hin, dass Washington langsam die Geduld mit Putin verliert und den Druck erhöht, um ihn an den Verhandlungstisch zu bringen.Bezüglich der Waffenlieferungen an die Ukraine blieb Trump vorsichtig und erklärte, dass die USA derzeit keine Tomahawk-Raketen an Kiew verkaufen würden, obwohl diese eine weitere hochentwickelte Langstreckenwaffe darstellen.
Ukrainische Offizielle und Experten sehen in diesen Raketen ein entscheidendes Werkzeug, um den Kriegsverlauf zu verändern.Insgesamt werden die aktuellen geopolitischen Entwicklungen und die Entscheidungen der westlichen Staaten über militärische Unterstützung entscheidend die Zukunft des Konflikts prägen.
Die Debatte über die Lieferung modernster Waffentechnologie bleibt ein zentrales Thema in der internationalen Diskussion.
