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Politischer Wandel in den Niederlanden: Rechtsextreme verlieren Unterstützung, Mitte-Rechts-Fraktionen gewinnen an Einfluss

Chas Pravdy - 30 Oktober 2025 08:01

Bei den historischen Wahlen in den Niederlanden kam es zu einer bedeutenden politischen Umbruchsbewegung, die die zukünftige Richtung des Landes maßgeblich beeinflussen dürfte.

Die zentristische Partei D66 („Demokraten 66“) erzielte einen deutlichen Sieg und sicherte sich fast ein Drittel der Sitze im Parlament.

Damit nimmt sie eine führende Rolle bei der Bildung der neuen Regierung ein.

Gleichzeitig erlitten der rechtspopulistische Führer Gert Wilders und seine Partei, die Partei der Freiheit (PVV), erhebliche Verluste an Unterstützung.

Nach der Auszählung von 90 % der Stimmen am Donnerstagmorgen entfielen die meisten Stimmen auf D66 und Wilders’ PVV – jeweils 26 Sitze im 150-köpfigen Parlament.

Dieser Rückschlag stellt für Wilders eine herbe Niederlage dar, nachdem er 2023 einen historischen Wahlerfolg erzielt hatte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Wilders den Einzug ins neue Parlament schafft, ist gering, was seinen politischen Einfluss stark einschränkt.

Im Gegensatz dazu eröffnen die Ergebnisse für den 38-jährigen Führer von D66, Rob Jetten, die Chance, der bisher jüngste Premierminister der Niederlande zu werden.

Während seines Wahlkampfs versprach Jetten, die Wohnungsnot zu bekämpfen, in die Bildung zu investieren und die Migrationspolitik neu zu gestalten.

Die Bildung einer stabilen Koalition wird allerdings eine große Herausforderung, da mindestens 76 Sitze für eine Mehrheit erforderlich sind.

Voraussichtlich werden monatelange Verhandlungen stattfinden, da die Niederlande für ihre langwierigen Koalitionsbildungen bekannt sind.

Das Thema Migration wurde bereits in früheren Regierungen zum Scheitern verurteilter Politik wieder zum zentralen Streitpunkt.

Die neue Regierung plant, die Migrationspolitik zu überarbeiten, um vergangene Fehler zu verhindern.

Bezüglich internationaler Unterstützung betont Jetten, dass Europa gegen den russischen Diktator Wladimir Putin zusammenstehen muss, und die Niederlande Ukraine unabhängig von den Umständen unterstützen sollten.

Für ihn ist ein Sieg über Putin unerlässlich.

Das Wahlergebnis ist ein Test für die Radikalrechtsbewegungen: Der erhoffte Erfolg blieb aus, was darauf hindeutet, dass die Attraktivität radikaler Bewegungen Grenzen hat, vor allem in einem europäischen Kontext, in dem die Unterstützung für solche Gruppen allmählich abnimmt.

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