EU sucht aktiv nach Wegen, den IStGH inmitten externer Herausforderungen zu unterstützen
Angesichts anhaltender internationaler Herausforderungen und Versuche, die Grundlagen der globalen Rechtsordnung zu untergraben, zeigt die Europäische Union eine entschlossene Haltung zugunsten der Wahrung von Gerechtigkeit und Menschenrechten.
Am 27.
Oktober betonte Kaja Kallas, Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, dass eine ernsthafte Bedrohung für das internationale Rechtssystem besteht, insbesondere für den Internationalen Strafgerichtshof (IStGH), der derzeit mit Sanktionen und politischem Druck der USA konfrontiert ist.
Seit April dieses Jahres hat Washington Sanktionen gegen sechs Richter und drei Staatsanwälte des IStGH verhängt, einschließlich seines Generalstaatsanwalts, der im Mai vorübergehend seine Arbeit niederlegte, im Zuge von UNO-Ermittlungen wegen des Vorwurfs sexueller Missbrauchs.
Zudem erwägt Washington, die Sanktionen auf die gesamte Gerichtsbarkeit auszuweiten.
Kallas betonte, dass es sich bei diesem breit angelegten Angriff um einen Versuch handelt, die internationale Rechtsordnung zu schwächen, Menschenrechte zu verletzen und die Institutionen, die sie schützen sollen, zu unterminieren.
Obwohl einige Mitgliedstaaten, wie Ungarn, in einem Austrittsprozess sind, bleiben alle EU-Mitgliedsstaaten Mitglieder des IStGH und verpflichtet, die Entscheidungen des EU-Rats auch im Falle eines Austritts zu befolgen.
Die EU prüft derzeit Maßnahmen, um das Gericht zu unterstützen, darunter potenzielle Abmilderungen und Sanktionserleichterungen.
Das Gericht hat kürzlich Haftbefehle erlassen, u.a.
gegen Netanyahu und Gantz.
Die Präsidentin des IStGH, Richterin Tomoko Akane, äußerte ihre Sorge, dass Attacken auf das Gericht seine Legitimität und Fähigkeit, Gerechtigkeit zu üben, untergraben sollen.
