Belgien weist Bedenken hinsichtlich russischer Vermögenswerte im EU-Support für die Ukraine auf zunehmende Spannungen hin
Im Vorfeld des für den 23.
Oktober geplanten EU-Gipfels in Brüssel haben belgische Politiker erneut die Problematik der Verwendung eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Finanzierung des Wiederaufbaus der Ukraine hervorgehoben.
Im Mittelpunkt steht ein Vorschlag, Kiew 140 Milliarden Euro als Kredit zu gewähren, gesichert durch Vermögenswerte, die bei Euroclear in Belgien liegen und durch russische eingefrorene Bestände gedeckt sind.
Der belgische Premierminister Bart De Wever äußerte jedoch scharfe Kritik an diesem Plan und zeigte sich besorgt über mögliche Risiken, falls die Vereinbarung scheitert oder Russland Gegenmaßnahmen ergreift, indem es weitere Vermögenswerte einfriert.De Wever betonte, dass Belgien seine finanziellen Ressourcen ohne klare Garantien der EU und ihrer Partner nicht gefährden könne.
Damit hat er die Verhandlungen verschärft, da die EU-Führer einen fairen Risikoteilungsmechanismus und mehr Solidarität bei der Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte anstreben.
Im September forderte De Wever die anderen EU-Länder auf, Risiken zu teilen, einschließlich möglicher rechtlicher Schritte.Der Entwurf des Gipfelerklärungsdokuments erkennt die Bedeutung europäischer Solidarität und Risikoverteilung an, doch Diplomaten meinen, dass diese Formulierung für Belgien unzureichend sei.
Das Land befürchtet Risiken für die Finanzmärkte und die Stabilität des Euro, falls die Vermögenswerte aggressiver verwendet werden.
In den letzten drei Jahren haben zahlreiche europäische Staaten Vorbehalte gegenüber der direkten Nutzung der eingefrorenen russischen Gelder geäußert, um mögliche Auswirkungen auf das Finanzsystem zu vermeiden.Trotzdem haben der anhaltende Krieg in der Ukraine und die abnehmende Unterstützung der USA bei einigen europäischen Verbündeten, darunter Deutschland, dazu geführt, dass sie über eine aktivere Nutzung dieser Vermögenswerte nachdenken.
Innerhalb der EU besteht weiterhin Spannung, insbesondere bei Ländern, die vorsichtig sind, um Reaktionen Russlands, inklusive Risiken für belgische Privatunternehmen, zu vermeiden.Neben den Vermögensfragen werden die EU-Führer voraussichtlich auch Klimaziele für 2040, wie die Reduktion der Emissionen, sowie kontroverse Gesetzesvorhaben wie das Verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 und Reformen bei der CO2-Bepreisung erörtern.
Diese Diskussionen zeigen die Herausforderungen, Balance zwischen ökologischen Ambitionen und nationalen Interessen zu finden, was die Einigung erschweren könnte.
