Europa muss dringend ihre Militär- und Weltraumfähigkeiten ausbauen, fordert Airbus
Die Sicherheitslage Europas steht an einem entscheidenden Wendepunkt.
René Obermann, Vorstandsvorsitzender von Airbus SE, forderte die europäischen Staaten nachdrücklich auf, sofortige Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Verteidigungs- und Raumfahrtkapazitäten in Schlüsselbereichen wie elektronischer Kriegsführung, Satelliten in niedriger Erdumlaufbahn und nuklearem Abschreckungssystemen zu stärken.
Seiner Ansicht nach ist Europa in diesen Bereichen noch zu stark von den USA abhängig, was angesichts zunehmender globaler Konkurrenz und geopolitischer Veränderungen ein erhebliches Risiko darstellt.
Auf der Konferenz Berlin Global Dialogue betonte Obermann, dass Führer aus Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Deutschland neue Strategien entwickeln und umsetzen müssen, die Innovation fördern und die technologische Unabhängigkeit Europas sichern.
„Jetzt ist die Zeit zum Handeln.
Durch eine engere Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Politik erhöhen wir unsere Erfolgschancen“, erklärte er.
Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, bekräftigte diese Ansicht, indem sie betonte, dass Europa eine Ära der Geo-Ökonomie betrete, die schnelle Reaktionen auf wirtschaftliche und sicherheitspolitische Herausforderungen erfordere: Schnelligkeit, Risikoabschätzung und die Entwicklung widerstandsfähiger Strategien.
Im Raumfahrtbereich wies Obermann darauf hin, dass Europa bei Satellitenlaunches hinter den USA, China und Indien zurückliegt, was die Abhängigkeit von Elon Musks Starlink-Programm zur Versorgung mit Satelliten in niedriger Umlaufbahn verschärft – eine kritische Ressource für zivile und militärische Kommunikation.
Um die Sicherheitsrisiken zu minimieren, forderte er die europäische Führung auf, ein alternatives Satellitennetzwerk zu entwickeln.
Er lobte die Partnerschaften von Airbus mit dem italienischen Unternehmen Leonardo SpA und dem französischen Thales SA, die die Grundlage für eine widerstandsfähige und wettbewerbsfähige europäische Raumfahrtinfrastruktur bilden könnten.
„Dieses System hat das Potenzial, auf globaler Ebene stark und konkurrenzfähig zu werden“, sagte Obermann.
Darüber hinaus betonte er, dass europäische Länder nicht nur Subventionen gewähren, sondern aktiv staatliche Aufträge vergeben sollten, um jungen Technologieunternehmen einen schnelleren Zugang zu Finanzierung zu ermöglichen und deren Entwicklung zu fördern.
Im Rahmen dieser Strategie haben Airbus, Leonardo und Thales eine Absichtserklärung unterzeichnet, um einen neuen führenden Akteur im europäischen Raumfahrtmarkt zu schaffen.
Ziel ist es, die strategische Autonomie Europas im All zu stärken, Innovationen zu fördern und die Wettbewerbsfähigkeit der Region in einem schnell wachsenden Sektor der Raumfahrttechnologien zu verbessern.
