Der größte Flughafen Moskaus vor dem Zusammenbruch: «Domodedovo» steht am Rande der Insolvenz

Einer der größten und wichtigsten Luftfahrtdrehkreuze Russlands, der internationale Flughafen «Domodedovo», befindet sich in einer kritischen finanziellen Lage und scheint kurz vor der vollständigen Insolvenz zu stehen.
Die Gesamtschulden des Flughafens belaufen sich auf etwa 70 Milliarden Rubel, wobei 34 Milliarden in der Landeswährung und 450 Millionen in US-Dollar gehalten werden.
Die Zinszahlungen für das Jahr 2025 werden sich auf nahezu 8 Milliarden Rubel belaufen.
Das neue Management strebt aktiv danach, strategische Investoren oder Investorengruppen zu gewinnen, um das wirtschaftliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Derzeit laufen Verhandlungen mit Gläubigern über eine Schuldentrukturierung, in denen offenbar Einigungen in den wichtigsten Punkten erzielt werden.
Die Krise ist vor allem auf den drastischen Rückgang der Passagierzahlen und der Einnahmen zurückzuführen.
Im Jahr 2023 nutzten fast 20 Millionen Passagiere den Flughafen, doch im Jahr 2024 sank diese Zahl auf 15,5 Millionen, mit Prognosen, die auf einen weiteren Rückgang um bis zu 2 Millionen in diesem Jahr hindeuten.
Die Umsätze des Flughafens haben sich ebenfalls verringert: von 34 Milliarden Rubel im Jahr 2023 auf etwa 31 Milliarden in 2024, möglicherweise sogar auf 30 Milliarden in 2025.
Gleichzeitig steigen die Schulden rapide: Über 7 Milliarden Rubel, zuzüglich ausstehender Gehalts- und Betriebsschulden.
Die russische Regierung hat der Flughafenleitung erlaubt, eine Steuerverbindlichkeit in Höhe von 500 Millionen Rubel zu erlassen, um diese Mittel für Lohnzahlungen zu verwenden.
Dies ist nur eine kurzfristige Lösung, die die grundlegenden finanziellen Probleme nicht löst.
Neben den finanziellen Herausforderungen weist die Leitung auch auf die dringende Notwendigkeit hin, die Infrastruktur zu modernisieren, insbesondere den Bau einer zweiten Startbahn abzuschließen und Kläranlagen zu errichten.
Die geschätzten Kosten dafür belaufen sich auf mindestens 16 Milliarden Rubel, die aus Bundesmitteln bereitgestellt werden sollen.
Trotz aller Probleme bleibt «Domodedovo» eine zentrale Drehscheibe des russischen Luftverkehrs, die Inlandsflüge von Airlines wie S7 Airlines, Ural Airlines und Red Wings sowie einige internationale Verbindungen bedient.
Die russische Luftfahrtbranche befindet sich jedoch in einer tiefen Krise, die sich durch die Schließung westlicher Servicezentren für Boeing und Airbus weiter verschärft.
Reparaturen und Wartungsarbeiten erfolgen nun über Parallelimporte, was die Kosten um bis zu 38% erhöht und die Betriebsfähigkeit erheblich beeinträchtigt.