Das ukrainische Untersuchungsamt schließt den Fall gegen die Eigentümer von «Epicentr»: Was über Gerega und ihre Rolle bei den Besetzungsprozessen bekannt ist
Das Nationale Ermittlungsbüro (SBI) der Ukraine hat offiziell die Untersuchung gegen die Unternehmer Oleksandr und Halyna Gerega, Miteigentümer der großen Einzelhandelskette «Epicentr», abgeschlossen.
Während der Ermittlungen versuchten die Behörden, ihre Beteiligung an den Betreibungen von Hypermärkten auf den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine festzustellen.
Letztlich konnten jedoch keine ausreichenden Beweise gefunden werden, die ihre Beteiligung an illegale Aktivitäten bestätigen.
Diese Information wurde vom Medium «Slidstvo.
Info» veröffentlicht, das sich auf ein offizielles Schreiben des SBI bezieht, das an die politische Partei «Narodovladia» gerichtet war und später von Journalisten in die Hände gelangte.
Die Entscheidung, das Verfahren zu schließen, wurde am 7.
Oktober 2025 getroffen.
Während der Ermittlungen sichergestellte Vermögenswerte werden den Eigentümern zurückgegeben.
Das Verfahren wurde eingeleitet, nachdem journalistische Material des Projekts «Schemы» zeigten, dass „Epicentr“ und «Nova Liniya» weiterhin Gehälter an den ehemaligen Leiter des Hypermärkte in Makiyivka, Gennadi Galchuk, zahlten, selbst nach der Okkupation der Stadt.
Nach Angaben der Journalisten verblieb Galchuk in dem von Besatzungskräften kontrollierten Gebiet und leitete eine neue Kette namens «Galaxia», die später in «Epicentr» umbenannt wurde und nach den Regeln der Besatzungsverwaltung registriert wurde.
Bekannt ist, dass Galchuk Abgeordneter des so genannten Makiyivka-Stadtrats der «DNR» ist und der Partei «Eurasian Solidarity» angehört.
Nach umfangreicher Medienberichterstattung reichte die Partei «Narodovladia» beim Generalstaatsanwalt Ukraines eine Petition ein, um ein Verfahren gegen Gerega wegen des Verdachts auf Kollaborationsaktivitäten einzuleiten.
Die Staatsanwaltschaft betonte anfänglich, dass die vorgelegten Materialien keine ausreichenden tatsächlichen Beweise für die Eröffnung eines Strafverfahrens enthielten.
Nach rechtlichen Berufungen und politischem Druck wurde die Untersuchung schließlich unter Artikel 111-1 des Strafgesetzbuches — «Kollaborationsaktivitäten» — in das einheitliche Register der Vorermittlungen eingetragen.
In einem Interview mit Forbes erklärte Oleksandr Gerega, dass sein Unternehmen die Kontrolle über Immobilien in den besetzten Gebieten von Donezk und Luhansk verloren hat, wobei er die Zusammenarbeit mit dem Aggressorstaat in bestimmten Phasen gestand.
Diese Thematik bleibt ein kontroverses und aktuelles Thema im politischen und gesellschaftlichen Diskurs, insbesondere im Zusammenhang mit strafrechtlichen Ermittlungen und möglichen Sanktionen gegen Personen, die mit der Besatzungsverwaltung zusammenarbeiten.
