Letzisches Parlament genehmigt Austritt aus der Istanbul-Konvention: Politische und gesellschaftliche Folgen
                                                Das Parlament Lettlands hat einen wichtigen Meilenstein in seinem Entscheidungsprozess erreicht bezüglich des Austritts des Landes aus der Istanbul-Konvention — einem internationalen Abkommen, das zum Ziel hat, häusliche Gewalt und Gewalt gegen Frauen zu verhindern und zu bekämpfen.
Am 30.
Oktober erfolgten nach langen und emotional aufgeladenen Debatten die endgültigen Abstimmungen, bei denen der Gesetzesentwurf zur Kündigung dieses Abkommens beschlossen wurde.
Alle Oppositionsparteien stimmten dafür, während die Mehrheit durch Abgeordnete des Koalitionsblocks ‘Grüne’ und ‘Landwirte’ gesichert wurde.
Dies offenbart tiefe gesellschaftliche und politische Spaltungen zu diesem Thema.
Gegen den Beschluss waren die Parteien ‘Neue Einigkeit’ und ‘Progressive’, die auf die möglichen sozialen und rechtlichen Konsequenzen dieses Schrittes hinwiesen.
Gemäß den Legislationsverfahren hat Präsident Edgar Rinkēvičs zehn Tage Zeit, um eine endgültige Entscheidung zu treffen — das Gesetz zu unterzeichnen oder an das Parlament zur erneuten Beratung zurückzuverweisen.
Bereits jetzt löste die Entscheidung eine rege zivile Reaktion aus: Tausende Menschen versammelten sich vor dem Parlament in Riga, um gegen oder für den Austritt Lettlands aus der Konvention zu demonstrieren.
Die internationale Gemeinschaft äußerte Besorgnis und betonte die Bedeutung der Istanbul-Konvention als Instrument zum Schutz der Rechte von Frauen und Opfern von Gewalt in Europa.
Während eines ganzen Tages debattierten die Parlamentarier über 17 Vorschläge bezüglich des Gesetzes, doch alle wurden von der zuständigen Kommission abgelehnt.
Derzeit liegt der Fokus auf der Suche nach einem Kompromiss, da viele Experten und Aktivisten befürchten, dass dieser Schritt die gesellschaftlichen Risiken erhöht und den Schutz der Frauen im Land verringert.
Diese Debatte stellt eine der aktivsten und kontroversesten politischen Ereignisse Lettlands in den letzten Monaten dar und beeinflusst direkt das Bild von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit im Land.
