Der älteste Präsident der Welt gewinnt erneut die Wahlen in Kamerun, was international für Aufsehen sorgt
Auf der globalen politischen Bühne kommt es erneut zu Diskussionen über die Dauer der Präsidentschaftszeiten und die politische Stabilität in Ländern mit langjährigen Führungsfiguren.
Der älteste amtierende Präsident der Welt, Paul Biya, im Alter von 92 Jahren, hat offiziell eine weitere Amtszeit als Staatschef Kameruns gesichert.
Laut dem Obersten Gericht des Landes erhielt er im Oktober 53,66 % der Stimmen, was seine Wiederwahl bestätigte.
Sein Hauptgegner, Isa Chirim Bakar, kam auf 35,19 %.
Trotz einer Wahlbeteiligung von 57,7 % sorgte Biya mit seiner Entscheidung, erneut anzutreten, für Kontroversen.
Noch vor der offiziellen Bekanntgabe der Ergebnisse erklärte Bakar sich selbst zum Sieger, basierend auf Auszählungen seiner Partei.
Dies führte zu landesweiten Protesten, bei denen es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften kam; mindestens vier Menschen starben, und zahlreiche Personen wurden festgenommen.
Es ist außerdem erwähnenswert, dass ukrainische Behörden ein Schiff, das unter kamerunischer Flagge fuhr und nach Krim-Häfen unterwegs war, beschlagnahmt haben, was Besorgnis über Sanktionen und regionale Spannungen schürt.
Die erneute Kandidatur Biyas wurde scharf kritisiert.
Jugendliche und Opposition werfen ihm vor, staatliche Institutionen zur Manipulation der Wahlen zu nutzen und starke Rivalen zu disqualifizieren, was demokratische Prinzipien untergräbt.
Biya regiert Kamerun seit über 40 Jahren, seit 1982, und hat nach Verfassungsänderungen die Begrenzung der Amtszeiten aufgehoben, wodurch er seit Jahrzehnten an der Macht bleibt.
Über 70 % der Bevölkerung sind unter 35 Jahre alt, und für sie ist Biya der bekannteste Präsident.
Sein Gesundheitszustand ist häufig Thema von Spekulationen, da er die meiste Zeit in Europa verbringt und die Führung des Landes an Verbündete und Verwandte delegiert.
Experten stellen fest, dass Kamerun während seiner Amtszeit wirtschaftliche Krisen durchlebt hat, Konflikte im Norden wegen Boko Haram, sowie Separatistenkonflikte in den anglophonen Regionen.
Im Juli hatte Biya offiziell bestätigt, dass er für eine neue siebenjährige Amtszeit kandidieren möchte, was die politische Spannung im Land zusätzlich erhöht.
