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EU zögert bei der Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine, warnt belgische Kommissarin

Chas Pravdy - 24 Oktober 2025 21:56

Die Europäische Union befindet sich derzeit in einer Phase der vorsichtigen Abwägung hinsichtlich der Möglichkeit, ihre eingefrorenen russischen Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die Aggression einzusetzen.

Nach jüngsten Äußerungen der belgischen EU-Kommissarin Hadja Lahbib ist Brüssel noch nicht bereit, diesen beispiellosen Schritt zu gehen, da der Prozess eine sorgfältige rechtliche Vorbereitung und gemeinsame Anstrengungen aller Mitgliedstaaten, einschließlich der G7-Länder, erfordert.

Das Hauptproblem besteht darin, dass der Großteil dieser Vermögenswerte dem russischen Zentralbank gehören und durch internationales Recht geschützt sind, was ihre Beschlagnahmung oder Verwendung ohne Verletzung internationaler Normen erschwert.

Belgien, das den Großteil dieser Vermögenswerte im Euroclear-Depot verwahrt, hat bereits begonnen, einen Teil der aufgelaufenen Zinsen an die Ukraine zu übertragen, um die militärischen Bemühungen zu unterstützen.

Andere Staaten wie Frankreich, Luxemburg und Deutschland agieren jedoch vorsichtig und haben bislang keine bedeutenden Überweisungen vorgenommen.

Der belgische Premierminister Bart De Wever blockierte den Plan während des EU-Gipfels in Brüssel aus Sorge vor rechtlichen und finanziellen Reaktionen Russlands.

Lahbib betonte, dass dieses Vorgehen beispiellos sei und mit größter Vorsicht angegangen werden müsse, um alle möglichen Folgen zu bedenken.

Diese Vermögenswerte stellen eine beträchtliche Ressource dar – etwa 140 Milliarden Euro, die mindestens zwei Jahre die Verteidigungskosten in der Ukraine decken könnten.

Die Entscheidung, wie weiter verfahren wird, soll bei einem nächsten Treffen der EU-Führung im Dezember besprochen werden, ein konkreter Zeitplan liegt jedoch noch nicht vor.

Da diese Vermögenswerte unter internationalem Recht geschützt sind und im Besitz Russlands sind, erfordert ihre Nutzung eine sensible rechtliche Abwägung und Einigkeit innerhalb Europas.

Lahbib deutete an, dass eine solche Maßnahme möglich sein könnte, wenn alle Mitgliedsstaaten – unterstützt von der G7 – zustimmen und Verantwortung übernehmen.

Sie betonte jedoch, dass noch viel Vorarbeit geleistet werden muss und nicht alle Länder bereits bereit sind.

Während die EU zunehmend Druck auf Belgien ausübt, um die schnellere Nutzung dieser Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine zu ermöglichen, bleiben viele rechtliche und diplomatische Herausforderungen bestehen, die mit Bedacht angegangen werden müssen, um negative Folgen für die gesamte Union und die Einhaltung des internationalen Rechts zu vermeiden.

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