• En
  • Es
  • De
  • Fr
  • It
  • Ук

EU entwickelt neue Beitrittsregeln: Weg für eine beschleunigte Integration der Ukraine geöffnet

Chas Pravdy - 20 Oktober 2025 10:45

Die Europäische Union setzt bedeutende Reformen ihrer Erweiterungspolitik um und prüft eine innovative Strategie, die den Beitrittsprozess für Kandidatenländer wie die Ukraine, Moldawien und andere beschleunigen könnte.

Laut aktuellen Berichten von Politico erwägt die EU die Einführung eines speziellen Beitrittsverfahrens, das neuen Mitgliedsstaaten alle Kernthemen des EU-Beitritts gewähren würde, während ihr Vetorecht vorübergehend eingeschränkt wird.

Ziel dieses strategischen Schrittes ist es, die Erweiterung flexibler und effizienter zu gestalten, um den Widerstand einzelner Mitgliedstaaten, insbesondere Ungarns, zu verringern.

Dem Vorschlag zufolge würden Kandidatenländer Zugang zum Binnenmarkt, zu gemeinsamen Standards und weiteren EU-Werkzeugen erhalten, wobei ihr Vetorecht bis zur Umsetzung wesentlicher Reformen eingeschränkt wird.

Die zentrale Idee besteht darin, dass die Länder zeitweise auf ihr Vetorecht verzichten, bis entscheidende infrastrukturelle Änderungen durchgesetzt sind, um die Entscheidungsprozesse innerhalb der Union zu optimieren.

Anton Gofreiter, Vorsitzender des Ausschusses für europäische Angelegenheiten im Deutschen Bundestag, betonte, dass die Erweiterung nicht durch den Widerstand einzelner Staaten verzögert werden dürfe, weil aktuelle Herausforderungen Einheit und Schnelligkeit in Europa erfordern.

Laut Quellen wird diese Idee aktiv zwischen den Mitgliedsländern und der Europäischen Kommission diskutiert.

Ziel ist es, eine tiefgreifende Änderung der Beitrittsvertragsgrundlagen zu vermeiden, die momentan als politisch unrealistisch gilt.

Unterstützung kommt von Österreich und Schweden, die den Erweiterungsprozess beleben wollen, der derzeit durch Länder wie Ungarn blockiert wird.

Budapest und seine Verbündeten äußern Bedenken, dass die Öffnung der Märkte für neue Mitglieder die Konkurrenz erhöhen oder die Sicherheitslage beeinträchtigen könnte.

Diese Reformen sollen die strategischen Bestrebungen der EU zur Erweiterung unterstützen, gerade angesichts der aggressiven Politik Russlands.

Der Plan sieht vor, die Zahl der Mitglieder von 27 auf etwa 30 innerhalb der nächsten Dekade zu erhöhen, was jedoch auf internen Widerstand und unterschiedliche Zeitpläne stößt.

Zum Beispiel forderte der Präsident Montenegros, Jakov Milatović, die Beitrittsgespräche zu reaktivieren, da das letzte Land, Kroatien, vor mehr als zehn Jahren beigetreten sei.

Er betonte, es sei jetzt an der Zeit, den Prozess wiederzubeleben, da die EU nach wie vor eine attraktive Gemeinschaft sei.

Der ukrainische Vizepremier für europäische und euro-atlantische Integration, Taras Kachka, rief ebenfalls zu kreativen Maßnahmen auf, um die Verhandlungen zu beschleunigen, und sagte: „Wir können nicht länger warten.

Wir müssen jetzt Lösungen finden – das ist für die Ukraine genauso wichtig wie für die gesamte EU.“ Gegner einer schnellen Aufnahme erkennen Russland als Aggressor an, sind aber gegen eine übereilte EU-Integration der Ukraine, und betonen, dass laut den aktuellen Regeln die Verhandlungen erst nach den Parlamentswahlen in Ungarn im April 2026 beginnen können, sollte Orbáns Partei die Mehrheit verlieren.

Informationsquelle