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Veränderungen in der Haltung der Ukrainer zur Regierungskritik während des Krieges: Mehr Offenheit und bürgerschaftliches Engagement

Chas Pravdy - 17 Oktober 2025 12:49

In den vergangenen Monaten haben sich die öffentlichen Meinungen in der Ukraine hinsichtlich der Kritik an der Regierung deutlich gewandelt, insbesondere angesichts des anhaltenden Krieges.

Laut einer umfassenden Umfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie, die vom 19.

September bis 5.

Oktober 2025 durchgeführt wurde, sind über 90 % der ukrainischen Bevölkerung der Ansicht, dass Kritik an der Regierung auch in Kriegszeiten notwendig und gerechtfertigt ist.

Damit wird die Vorstellung infrage gestellt, dass die Regierung während Krisen unangreifbar sein sollte, und die Bedeutung einer aktiven Bürgerschaft betont.

Besonders bemerkenswert ist, dass der Anteil derer, die Kritik an der Regierung grundsätzlich ablehnen, sinkt – von 13 % im Jahr 2024 auf nur noch 8 % im Jahr 2025.

Die Mehrheit (58 %) meint, Kritik sollte ausgewogen und konstruktiv sein, um die Stabilität des Landes nicht zu gefährden.

Nur 32 % fordern eine harte und kompromisslose Kritik.

Die Bevölkerung erkennt auch, dass verantwortungsvolles Ausdrücken und eine ausgewogene Kritik zur Stärkung des Staates beitragen.

Hinsichtlich der Korruptionsbekämpfung sind 56 % der Meinung, dass die jeweiligen Maßnahmen der Regierung tatsächlich auf den Kampf gegen dieses tief verwurzelte Problem abzielen.

Allerdings sind 40 % der Ansicht, dass die Ukraine unrettbar korrupt bleibt.

Die Wahrnehmung von Fortschritten im Kampf gegen die Korruption hat sich im Vergleich zu 2024 verbessert, bleibt jedoch hinter den Werten von 2023 zurück, als 59 % ein optimistischeres Bild hatten.

Eine bedeutende Bevölkerungsgruppe unterstützt verschiedene Formen der Kritik: 45 % bestehen auf unnachgiebiger Kritik im Zusammenhang mit hopeless Korruption, während 46 % für einen konstruktiven Dialog und systemische Reformen plädieren.

Dies deutet auf einen Anstieg des bürgerschaftlichen Engagements und des Wunsches nach Veränderungen hin, selbst unter schwierigen Umständen.

Die Umfrage wurde telefonisch mit einer zufälligen Auswahl von 1008 ukrainischen Einwohnern über 18 Jahren durchgeführt, die in Gebieten unter ukrainischer Kontrolle wohnen.

Nur Personen, die sich nicht in besetzten oder vorübergehend unkontrollierten Gebieten befinden, wurden eingeschlossen, darunter auch Binnenvertriebene (IDPs), die aus den besetzten Regionen geflohen sind.

Der statistische Fehler dieser Stichprobe liegt bei unter 4,1 %.

Die Ergebnisse erlauben es, fundierte Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Stimmung und das politische Engagement inmitten des Krieges zu ziehen.

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