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Europäisches Parlament analysiert die Aussichten für den EU-Beitritt der Ukraine angesichts besetzter Gebiete

Chas Pravdy - 17 Oktober 2025 14:42

Im Rahmen der europapolitischen Diskussionen wird intensiv über die Möglichkeiten diskutiert, wie die Ukraine unter schwierigen Bedingungen, insbesondere bei bestehenden Besetzungen, Mitglied der Europäischen Union werden könnte.

Europäische Politiker, insbesondere der Berichterstatter des Europaparlaments für die Ukraine, Michael Galler, vertreten die Auffassung, dass die Ukraine nach dem Vorbild historischer Beispiele wie Westdeutschland oder Zypern dem EU-Beitritt nahekommen könnte, selbst wenn nicht alle Regionen unter Kontrolle der ukrainischen Regierung stehen.

Galler betonte, dass im Falle einer teilweisen Besetzung der ukrainischen Gebiete zum Zeitpunkt des Beitritts das Prinzip der automatischen Erweiterung der Mitgliedschaftsrechte für das gesamte Land angewendet werden könnte, ähnlich wie nach dem Fall der Berliner Mauer, als die DDR in die BRD integriert wurde und deren Rechtssystem auf das vereinte Deutschland ausgedehnt wurde.

Zudem zeigt die Situation auf Zypern, dass Souveränitätsfragen während des Beitrittsprozesses behandelt werden können, auch wenn Teile des Landes außer Kontrolle der Regierung sind.

Allerdings weist Galler darauf hin, dass in Zeiten aktiver Konflikte der Beitrittsprozess durch die Notwendigkeit der Einstimmigkeit aller Mitgliedsstaaten erschwert wird, weshalb ein realistischer Ansatz erforderlich ist.

Die Balance zwischen politischen Entscheidungen und der Reintegration besetzter Gebiete ist dabei entscheidend.

Der Abgeordnete betonte, dass der Beitrittsprozess auch dann begonnen werden könnte, wenn Teile des Landes noch unter Besatzung stehen, solange die Interessen aller ukrainischen Bürger berücksichtigt werden.

Die Rückerlangung der Kontrolle über die Gebiete würde in der Phase der Reintegration und während Übergangszeiten erfolgen, ähnlich wie bei anderen EU-Modellen.

Galler ist zudem der Ansicht, dass die Verhandlungen über den EU-Beitritt der Ukraine bereits vor 2026 eröffnet werden könnten, obwohl politische Hindernisse, etwa die Haltung Ungarns unter Viktor Orbán, den Prozess verzögern könnten.

Die Europäische Kommission hat zuvor bestätigt, dass die Ukraine ihre gesetzgeberische Überprüfung abgeschlossen hat, um die Verhandlungen aufzunehmen, doch der offizielle Beginn bleibt aufgrund politischer Überlegungen unbestimmt.

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