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Anhaltendes Problem der niedrigen Gehälter im ukrainischen Bildungssystem: Warum die versprochene 50%-Erhöhung die Krise nicht löst

Chas Pravdy - 09 Oktober 2025 13:31

In der Ukraine ist die traditionelle Regierungstaktik gekoppelt mit offiziellen Versprechungen, die Gehälter der Pädagogen im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag des Lehrers zu erhöhen, längst zur Routine geworden.

Dieses Jahr standen wieder die Ankündigungen im Mittelpunkt, die Gehälter im kommenden Jahr nahezu um 50 % zu steigern.

Doch hinter diesem hohen Prozentsatz verbergen sich tiefere Probleme: Die tatsächlichen Einkommen der Lehrer sind nach wie vor unverhältnismäßig zu ihren Pflichten, der Arbeitsbelastung und den Lebenshaltungskosten.

Um die Lage besser zu verstehen, muss man konkrete Zahlen betrachten und sie mit der Realität vergleichen.

Der mediane Lohn für Lehrer im Jahr 2025 beträgt derzeit nur 12.500 Hryvnias, ein Betrag, der kaum über oder sogar unter dem Existenzminimum liegt, obwohl erfahrene Lehrkräfte und solche mit Verantwortung deutlich mehr verdienen.

Im Hochschulbereich sieht die Situation noch schlechter aus: Das Grundgehalt für Universitätsdozenten liegt bei etwa 10.639 Hryvnias, für Professoren nur bei 12.909 Hryvnias.

Diese Summen werden durch Boni und Inflation weiter geschmälert, sodass die Kaufkraft deutlich sinkt.

Neben finanziellen Schwierigkeiten stehen Lehrer und Hochschulmitarbeiter vor zahlreichen weiteren Herausforderungen, wie emotionaler Erschöpfung oder gesellschaftlicher Wertschätzung.

Selbst eine angekündigte Gehaltserhöhung um 50 % im Jahr 2026 wird ohne umfassende Reformen und eine grundsätzliche Neubewertung der Bildungssituation wirkungslos bleiben.

Es geht hier nicht nur um Zahlen, sondern um die Würde des Menschen, die Zukunft des Landes und seine Fähigkeit, weltweit zu konkurrieren.

Die Bildung darf nicht weiter im Schatten von Reformen und Budgetkürzungen verbleiben; andernfalls riskiert die Ukraine, ihre wertvollsten Ressourcen zu verlieren: kompetente Fachkräfte, talentierte junge Menschen und die kulturelle sowie intellektuelle Zukunft des Landes.

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