EU entwirft groß angelegtes Finanzierungsprogramm für die Ukraine unter Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte
In Brüssel wird derzeit aktiv an einem umfassenden Finanzierungsmechanismus gearbeitet, der die Unterstützung der Ukraine erheblich erweitern soll und auf der Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte innerhalb der Europäischen Union basiert.
Die Europäische Kommission hat im Vorfeld eines geplanten Treffens der Botschafter der Mitgliedstaaten ein detailliertes Dokument vorbereitet, in dem vorgeschlagen wird, bis zu 140 Milliarden Euro für die Bedürfnisse der Ukraine bereitzustellen.
Die Idee ist, diese Vermögenswerte, die derzeit wegen Sanktionen eingefroren sind, als Finanzierungsquelle für die Unterstützung Kiews im Konflikt mit Russland zu nutzen.Der Plan sieht vor, dass die Ukraine Kredite nur nach Kriegsende und der Zahlung von Reparationen durch Russland erhalten kann.
Erst dann werden die EU und die belgische Finanzfirma Euroclear, die für die Verwaltung der eingefrorenen Vermögenswerte zuständig ist, die entstandenen Kosten erstatten.
Die Finanzierung soll in Tranchen erfolgen, sodass die Gelder sowohl für Verteidigungshilfen als auch für reguläre Haushaltsausgaben verwendet werden können.Darüber hinaus schlägt die Europäische Kommission vor, die Sanktionsregeln zu ändern, insbesondere von Einstimmigkeit zu qualifizierter Mehrheit überzugehen, um Blockaden durch Mitgliedstaaten wie Ungarn zu verhindern und die Rückführung russischer Vermögenswerte zu sichern.
Diese Themen werden aktiv im Vorfeld des EU-Gipfels in Kopenhagen am 1.
Oktober erörtert, bei dem zudem eine intensivere Unterstützung der Ukraine und eine breitere Nutzung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte diskutiert werden.Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz zeigte sich unterstützend für diese Initiative und betonte in einem Beitrag für die Financial Times, dass Kredithilfen ein integraler Bestandteil der militärischen Unterstützung für die Ukraine sein sollten.
Zugleich äußerte er die Notwendigkeit, vorsichtig und strategisch mit den eingefrorenen Vermögenswerten umzugehen.
