Der Kreml Verlagert Kriegskosten auf die Bevölkerung: Neue Steuer für Russische Bürger
Im Zuge der anhaltenden Konflikteskalation, die die wirtschaftliche Lage Russlands weiter belastet, haben die Behörden eine neue Finanzmaßnahme verabschiedet, um den Staatshaushalt durch Mittel aus der eigenen Bevölkerung zu stärken.
Laut dem ukrainischen Auslandsgeheimdienst, Stand 25.
September, hat die russische Regierung eine verpflichtende Steuer auf Einkünfte aus Bankeinlagen für das Jahr 2024 eingeführt.
Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenderen Programms, um inländische Ressourcen zu mobilisieren und die ständig steigenden Militärausgaben zu decken, die gegen die Ukraine und andere strategische Ziele gerichtet sind.
Die Besteuerung betrifft Zinsen auf Einlagen: Der Grundsteuersatz liegt bei 13 %, während Personen, deren Jahresverdienst 5 Millionen Rubel (etwa 59.000 Dollar) übersteigt, eine erhöhte Rate von 15 % zahlen müssen.
Ab 2025 ist geplant, auf ein progressives Steuersystem umzusteigen, bei dem der maximale Steuersatz bis 2026 auf 22 % erhöht wird.
Mag dieser Schritt nach außen als Akt „sozialer Gerechtigkeit“ erscheinen, so ist er in Wahrheit eine dringende Maßnahme, um die durch den Krieg ausgelaugte Staatskasse wieder aufzufüllen.
Allein im Jahr 2023 brachte die Steuer dem russischen Budget rund 111 Milliarden Rubel (ca.
1,31 Milliarden Dollar) ein.
Zudem hat das russische Finanzministerium einen Etat-Entwurf für 2026–2028 vorgelegt, der eine Erhöhung der Mehrwertsteuer (MwSt) von 20 % auf 22 % vorsieht, wobei die zusätzlichen Mittel ebenfalls in die Armee- und Sicherheitsfinanzen fließen sollen.
Bis September 2025 verzeichnete die Ukraine einen Haushaltsdefizit von 22,9 % des BIP, was deutlich geringer ist als in den Jahren 2023–2024, aber immer noch hoch.
Für 2026 wird erwartet, dass das Defizit auf 18,8 % des BIP sinkt, doch die hohen Werte bleiben eine Herausforderung für friedliche Volkswirtschaften.
Detaillierte Informationen zu den Haushaltseinnahmen 2026 finden sich in dem Artikel „Finanzierung von Haushaltsdefiziten in 2025 und 2026 — Vom Regen in die Gießkanne“ von Tatjana Bogdan, der die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen Russlands analysiert.
