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Friedrich Merz fordert Nutzung gefrorener russischer Vermögenswerte zur Unterstützung der Ukraine: Neue europäische Solidaritäts- und Verteidigungsstrategie

Chas Pravdy - 25 September 2025 19:36

Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz hat die Europäische Union dazu aufgerufen, die Verwendung der eingefrorenen russischen Vermögenswerte zu beschleunigen, um der Ukraine einen erheblichen Kredit in Höhe von 140 Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen.

Dieser Schritt soll die europäische Position im Konflikt mit Russland stärken und die Einheit der Verbündeten in der Bewältigung neuer Herausforderungen unter Beweis stellen.

In einem Interview mit der Financial Times betonte Merz, dass sich seine anfängliche Skepsis gegenüber der Idee geändert habe, da dieser Mechanismus die Finanzierung militärischer Ausrüstung und die Stärkung der Verteidigungskraft der Ukraine ermögliche, ohne Eigentumsrechte zu verletzen.

Er unterstrich, dass der Kredit zinsfrei sein solle und nur dann zurückgezahlt werde, wenn Russland die Ukraine für durch den Krieg verursachte Schäden kompensiere.

Merz hob hervor, dass die Regierungen der EU-Mitgliedstaaten gemeinsam entscheiden müssten, welche Rüstungsgüter für Kiew gekauft werden, und dass gesetzliche Rahmenbedingungen für die Verwendung der Vermögenswerte geschaffen werden sollten.

Er betonte, dass das Ausmaß der Vermögensnutzung gewährleisten soll, dass die militärische Widerstandsfähigkeit der Ukraine mehrere Jahre gesichert wird, wobei die Gelder ausschließlich für militärische Zwecke verwendet werden, nicht aber für allgemeine Haushaltskosten.

Ein solches umfassendes Programm würde nicht nur die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine stärken, sondern auch die Stellung Europas weltweit festigen und die europäische Verteidigungsindustrie fördern – ein Schritt, der zur Souveränität und Sicherheit der gesamten Region beiträgt.

Merz schlug vor, dass das erste Darlehen von den Mitgliedsstaaten garantiert wird und durch Sicherheiten aus dem zukünftigen langfristigen Haushalt der EU für 2028 abgesichert wird.

Er ist der Ansicht, dass dieser Mechanismus mit der Mehrheit der EU-Mitgliedstaaten genehmigt werden sollte und dass jetzt die richtige Zeit sei, diese Strategie umzusetzen.

Die gefrorenen Vermögenswerte bestehen größtenteils aus europäischen, amerikanischen und britischen Staatsanleihen, die im Euroclear-Securities-Depot in Belgien gelagert sind.

Brüssel arbeitet bereits an der Freigabe eines Teils dieser Gelder im nächsten Jahr, um diese Vermögenswerte effektiv an Kiew zu verleihen, mit dem Versprechen, mögliche Verluste von Euroclear im Falle ausbleibender Zahlungen Russlands auszugleichen oder die Ukraine nach dem Krieg zu entschädigen.

Detaillierte Infos zu dieser Initiative und ihrer Bedeutung finden Sie in dem Artikel „Idee für 70 Milliarden Euro: Wie die neue EU-Strategie bei den gefrorenen russischen Vermögenswerten das Spiel verändert“.

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