Enttäuschung über russische Investitionen: Macht eine Krise wirklich eine Pause bei den Militärfinanzen?
Nach mehreren Monaten, die auf eine Wiederherstellung und eine zunehmende Investitionstätigkeit in Russland hindeuteten, offenbaren Wirtschaftsanalysten und Makroökonomie-Experten eine überraschende und besorgniserregende Realität: Das romantisierte Bild eines sogenannten «Militärinvestitionsbooms» hat sich als Illusion erwiesen.
Die tatsächliche Situation zeigt einen deutlichen Rückgang der Investitionstätigkeit im ganzen Land.
Das Zentrum für Makroökonomische Analysen und Kurzfristprognosen (CMACKP), das eng mit dem Kreml verbunden ist, berichtet über eine signifikante Verringerung des Angebots an wesentlichen Investitionsgütern wie Maschinen, Ausrüstung und Baumaterialien.
In den ersten sieben Monaten des Jahres 2025 sank das Angebot um 5,7 % im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres, mit einem Rückgang von 8,4 % im Vergleich zu den Höchstständen des dritten Quartals 2024.
Derzeit liegen die Angebotsniveau nur knapp über den Durchschnittswerten von 2019, sie beträgt etwa 6 % mehr.
Besonders die Versorgung mit Maschinen, industrieller Elektronik und Baumaterialien hat sich im Vergleich zu vor sechs Jahren kaum verändert – ein Plus von 4,1 % beziehungsweise 10,6 %.
Daten des Rosstat bestätigen diesen Trend der Abschwächung, denn im ersten Halbjahr 2025 stiegen die Investitionen nur um 4,3 %, im Vergleich zu 8,7 % im ersten Quartal und nur noch 1,5 % im zweiten.
Nach Schätzungen des CMACKP sank im Januar das Angebot an Investitionsgütern um 1,5 %, sie stabilisierte sich im Frühjahr, doch im Juli gab es wieder eine weitere Abnahme um 1,2 %.
Diese Anzeichen deuten auf den Beginn eines neuen Zyklus der Investitionsrückgänge hin, was auf eine Verschärfung der wirtschaftlichen Lage schließen lässt.
Noch vor kurzem wurde behauptet, dass die russische Wirtschaft an der Grenze zur Stagnation steht, und offizielle Erklärungen bestätigen fast vollständigen Stillstand des Wachstums.
Dabei berichten ukrainische und internationale Quellen, dass Russland immense Ausgaben für den Krieg tätigt: Das ukrainische Verteidigungsministerium schätzt die täglichen Kosten auf etwa 857 Millionen Dollar, was monatliche Ausgaben von über 25,7 Milliarden und jährliche Ausgaben von mehr als 308 Milliarden Dollar bedeutet.
Seit Februar 2022 liegen die Kosten für den Krieg bei fast einer Billion Dollar, und die Zahlen steigen unaufhörlich.
Erste Anzeichen deuten darauf hin, dass der Kreml nach neuen Finanzierungsquellen sucht, um die wirtschaftliche Stabilität inmitten unvorhergesehener Krisen und politischer Restriktionen aufrechtzuerhalten.
