Verbreitung von Desinformationen über die Ukraine und ukrainische Flüchtlinge in Mitteleuropa: Eine neue Welle der Informationskriegsführung
Im aktuellen Umfeld politischer und medialer Herausforderungen in Mitteleuropa intensivieren sich Bemühungen, falsche und manipulative Botschaften zu verbreiten, die darauf abzielen, die Ukraine und ihre internationalen Partner zu diskreditieren.
Im Sommer 2025 starteten mehrere bedeutende Online-Portale — „Unsere Wahl“ aus Polen, ProUA aus Tschechien und „Nachrichten aus der Slowakei“ — ein gemeinsames umfangreiches Projekt, das sich auf die Aufdeckung und Widerlegung von Falschmeldungen konzentriert, die in der Region kursieren.
Innerhalb von drei Monaten wurden rund 80 Artikel und Materialien veröffentlicht, welche die wichtigsten Trends der Desinformationskampagnen analysierten.
Zu den häufig genutzten Themen gehörten die Diffamierung der ukrainischen Regierung, des Militärs und der Gesellschaft durch Vorwürfe von Korruption und Unfähigkeit; die Darstellung ukrainischer Flüchtlinge als Belastung oder privilegierte Gruppe, die angeblich Konflikte mit der lokalen Bevölkerung verursachen; sowie die Stilisierung der Ukrainer als kriminelle oder soziale Bedrohung.
Experten betonen, dass diese Manipulationen, die auch die Verzerrung historischer Erinnerungen und Symbole umfassen, darauf abzielen, Spaltung zu vertiefen und die Solidarität zwischen den Nationen zu untergraben.
Die Narrative variierten je nach Land: In Polen lag der Fokus auf historischen Streitigkeiten, in Tschechien auf wirtschaftlichen Ängsten, und in der Slowakei auf politischer Instabilität und Verschwörungstheorien.
Das Zentrum hebt hervor, dass diese Desinformation-Kampagnen nicht nur von prorussischen Medien und Politikern vorangetrieben werden, sondern auch aktiv von lokalen Gruppen unterstützt werden, die eigene Interessen verfolgen.
Die antiukrainische Propaganda innerhalb der Visegrád-Staaten ist Teil einer größeren Strategie Russlands, einen Informationskrieg gegen die Ukraine und ihre Verbündeten zu führen.
Frühere Prognosen des Zentrums für Gegenmaßnahmen gegen Desinformation warnen vor möglichen groß angelegten Angriffen in der ersten Hälfte des Jahres 2025, insbesondere im Zusammenhang mit Wahlen in Moldawien und Tschechien sowie hinsichtlich Sicherheitsgarantien für die Ukraine durch den Westen und der Emigration junger Menschen ins Ausland.
