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Kritik an der EU bezüglich des neuen Handelsabkommens mit den USA: Paris und Berlin äußern Bedenken

Chas Pravdy - 29 Juli 2025 03:50

Aktuelle Entwicklungen im Bereich des internationalen Handels haben in führenden Ländern der Europäischen Union eine Welle der Kritik und Sorge ausgelöst.
Die Regierungen Frankreichs und Deutschlands veröffentlichten scharfe Stellungnahmen, in denen sie ihre Ablehnung gegenüber dem Abschluss eines neuen Handelsabkommens zwischen der EU und den Vereinigten Staaten zum Ausdruck brachten.
Sie warnen, dass dieses Dokument eine ernsthafte Bedrohung für die europäische Wirtschaft darstellen könnte.
Hauptgrund für die Empörung ist die Entscheidung der USA, 15-prozentige Zölle auf eine Vielzahl europäischer Güter zu erheben.
Diese Maßnahmen führten zu erheblichen Schwankungen des Euro-Kurses gegenüber dem US-Dollar — es wurden Tiefststände erreicht, die seit mehreren Monaten nicht mehr gesehen wurden — und lösten Befürchtungen hinsichtlich möglicher negativer Auswirkungen auf den transatlantischen Handel aus.
Laut Berichten der Financial Times könnten diese Maßnahmen die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtern und das Vertrauen der Unternehmen schwächen.
Besonders hervorzuheben ist die Aussage des deutschen Bundeskanzlers Friedrich Merz, der betonte, dass die zwischen US-Präsident Donald Trump und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vereinbarte Übereinkunft Risiken sowohl für Europa als auch für die USA birgt.
"Dies könnte nicht nur die Inflation anheizen, sondern auch die Stabilität der transatlantischen Handelsbeziehungen gefährden," sagte Merz, der die schwierige Lage und die begrenzten Handlungsoptionen hervorhob.
Der französische Premier François Bayrou bezeichnete das Abkommen als einen "schwarzen Tag" für die EU und erklärte, Brüssel habe im Grunde genommen eine Niederlage akzeptiert.
Trotz der Differenzen einigten sich beide Seiten auf die Einführung von 15-prozentigen Zöllen, einer Reduzierung gegenüber den ursprünglich drohenden 30 %, die Trump zuvor angedroht hatte.
Ursula von der Leyen nannte das Abkommen "das größte Handelsabkommen der Geschichte", das fast 44 % des weltweiten BIP umfasst und dazu beigetragen hat, einen offenen Handelskrieg zwischen den beiden größten Wirtschaftsmächten zu vermeiden.
Dennoch reagierten die Märkte negativ auf die Nachricht: Der Euro wertete mehr als 1 % im Vergleich zum Dollar ab und sank um etwa 0,7 % gegenüber dem Pfund Sterling.
Die wichtigsten Indizes in Deutschland und Frankreich sanken um 1 % bzw.
0,4 %, während die Aktien europäischer Automobilhersteller, die am stärksten von den neuen Zöllen betroffen sind, um 1,8 % gefallen sind.
Die US-Handelskammer in der EU begrüßte die Vereinbarung, wies jedoch darauf hin, dass der Satz von 15 % die Handelskosten weiterhin erheblich erhöht, und forderte eine Erweiterung der Liste der Branchen mit null Zöllen.
Das US-Justizministerium kündigte Maßnahmen gegen Verstöße gegen Trumps Zollerichtlinien an.
Das Weiße Haus betonte, dass die Vereinbarung die Grundlage für "historische strukturelle Reformen" lege und den Interessen der amerikanischen Industrie, der Arbeitnehmer und der nationalen Sicherheit auf lange Sicht diene.
Der spanische Premier Pedro Sánchez zeigte sich vorsichtig unterstützend und erklärte, er unterstütze die Vereinbarung mit "begrenztem Enthusiasmus".
Im Gegenzug kritisierten rechtsextreme Kräfte in Frankreich und Deutschland das Abkommen als Zeichen der Schwäche Europas.
Analysten aus China sind der Ansicht, dass diese Situation ihre Position stärken wird und sie auf größere Zugeständnisse der USA in den kommenden Handelsverhandlungen hoffen.
Zur Erinnerung: Die US-Regierung und die EU haben eine Übereinkunft unterzeichnet, wonach die EU den Kauf von Waffen und Ausrüstung vollständig finanziert, wobei ein Großteil dieser Direktlieferungen an die Ukraine geht, um Kiews Verteidigungsfähigkeit durch Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Rüstungssektor zu stärken.

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