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Orbán fordert, dass die Ukraine eine Pufferzone bleibt, und plädiert für strategische Zusammenarbeit statt vollständiger EU-Mitgliedschaft

Chas Pravdy - 26 Juli 2025 10:24

Der ungarische Premierminister Viktor Orbán hat deutlich gemacht, wie sein Land die zukünftigen Beziehungen der Ukraine zur Europäischen Union sieht. Nach seinen Worten bietet Ungarn der Ukraine eine strategische Partnerschaft an, die auf pragmatischen Interessen, Flexibilität und gegenseitigem Nutzen beruht. Zugleich lehnt er die Idee ab, die Ukraine vollständig in den EU-Raum aufzunehmen. Orbán warnte, dass ein EU-Beitritt der Ukraine den aktuellen Konflikt in das Herz Europas tragen könnte, was die Sicherheit der europäischen Familien gefährden würde. Er betonte, dass die gegenwärtige geopolitische Lage kluge und wohlüberlegte Entscheidungen erfordere, keine theatralischen Drohungen oder emotional aufgeladene Rhetorik. Der Politiker bezeichnete die Ukraine als „Pufferstaat“, der an Russland grenzt und eine wichtige Rolle im geopolitischen Gleichgewicht der Region spielt. Er erinnerte daran, dass Ungarn während des Kalten Krieges ebenfalls als Puffer diente — ohne Teil der Sowjetunion zu sein, aber an der östlichen Peripherie des westlichen Blocks positioniert. Orbán betonte, dass er diesen Status nicht wieder anstrebe. Die Ukraine sei in einer Situation, in der ihr Schicksal von äußeren Einflüssen maßgeblich bestimmt werde und der Kurs kaum noch geändert werden könne. Diese Aussagen fallen in einen Kontext, in dem bei einem kürzlich stattgefundenen EU-Gipfel 26 der 27 Mitgliedstaaten die Unterstützung für die Aufnahme Verhandlungen mit der Ukraine zum Ausdruck brachten und die Einschätzungen der Europäischen Kommission hinsichtlich der Bereitschaft der Ukraine zur Eröffnung der sogenannten „Grundlagen“-Kluster anerkannten. Bereits zuvor hatte Orbán angedeutet, dass die Mehrheit der EU-Länder eine schnelle Aufnahme der Ukraine wahrscheinlich ablehnen würde, falls die Entscheidungen in einem europäischen Referendum gefällt würden, wie es zuletzt in Ungarn geschah. Außerdem betonte Balázs Orbán, politischer Berater des Premierministers, dass der Ukraine-Krieg gegen Russland kein Sicherheitsproblem für Ungarn darstelle, sondern eher eine regionale Angelegenheit im weiteren geopolitischen Kontext sei. Dies verdeutlicht die Komplexität und die nuancierte Haltung der ungarischen Regierung gegenüber dem anhaltenden Konflikt.

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