Istanbul-Verhandlungen: Ukraine klärt Unterschiede in der Terminologie der Dokumente mit Russland
Es hat sich herausgestellt, dass die während der drei Verhandlungsrunden in Istanbul diskutierten Dokumente nicht als „Memoranden“ bezeichnet werden sollten, wie es Russland bevorzugt. Der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Georgiy Tykhyi, betonte, dass dieser Begriff ungenau ist, da ein Memorandum eine gegenseitige Vereinbarung und verbindliche Zusagen zwischen zwei Parteien bedeutet. Die genannten Dokumente, an denen die ukrainische und russische Delegation beteiligt waren, sind vielmehr als Vorschläge, Entwürfe oder Visionen zu verstehen und nicht als formelle Abkommen. Laut dem Diplomaten ist das ukrainische Dokument realistisch und konstruktiv, mit Fokus auf mögliche Kompromisse und praktische Maßnahmen. Im Gegensatz dazu ähnelt das russische Dokument eher einem Ultimatum, da es zahlreiche maximalistische Forderungen und radikale Formulierungen enthält, was es weniger flexibel und eher konfrontativ macht. Diese Unterscheidung unterstreicht den fundamentalen Unterschied in der Natur dieser Texte. Tykhyi hob außerdem hervor, dass die überwältigende Mehrheit der Ukrainer die Annahme des russischen Memorandums als Voraussetzung für das Ende des Krieges ablehnt. Die Hauptposition der Ukraine bleibt die Notwendigkeit eines Waffenstillstands, der den Weg für eine effektive Diplomatie frei macht. Er bemerkte, dass Russland seit dem letzten Treffen im Juni seine Angriffe gegen zivile Ziele verschärft hat, was deutlich macht, warum ein vollständiger Waffenstillstand für den Fortschritt der Diplomatie unerlässlich ist. All dies zeigt den Wunsch der Ukraine nach realistischen und langfristigen Lösungen, während die Vorschläge Russlands als Teil einer radikaleren Strategie wahrgenommen werden, die Ultimaten und maximalistische Forderungen durchsetzen soll.
