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Studentin der KNU öffentlich gegen wertende Professoren, die die Abschaffung der ukrainischen Anti-Korruptionsbehörden unterstützen

Chas Pravdy - 23 Juli 2025 15:58

In der Nationalen Universität Kiews wächst die Protestbewegung junger Akademiker und Studierender gegen die jüngsten Beschlüsse des ukrainischen Parlaments, welche die Unabhängigkeit der wichtigsten Anti-Korruptionsinstitutionen des Landes gefährden. Oksana Parashchak, Masterstudentin am Institut für öffentliche Verwaltung und Staatsdienst, hat eine klare Erklärung abgegeben, in der sie ihre Ablehnung gegenüber den Professoren und Abgeordneten äußert, die für das Gesetzesentwurf Nr.12414 gestimmt haben. Dieses Gesetz, so argumentieren Kritiker, zerstört praktisch die Autonomie der spezialisierten Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft (SAP) sowie des Nationalen Anti-Korruptionsbüros (NABU). Parashchak kenntlich gemacht, dass sie beabsichtigt, künftig keine Vorlesungen oder Seminare von den Professorinnen Lesya Zabupranna und Lyubov Shpak zu besuchen. Sie forderte die Universitätsleitung auf, diese Dozentinnen im Stundenplan für das kommende Semester nicht mehr zu berücksichtigen. In ihrem Facebook-Post betonte sie, dass diese Professorinnen, die den Gesetzesentwurf unterstützen, die Ukraine in eine dunkle Ära der Korruption zurückversetzen, wodurch die erbrachten Reformbemühungen im Kampf gegen Korruption zerstört würden. Die junge Studentin sieht die geplanten Maßnahmen als Verrat an den demokratischen Idealen und warnt davor, dass die Unabhängigkeit der Anti-Korruptionsbehörden ernsthaft bedroht ist. Sie rief ihre Kommilitonen auf, sich aktiv gegen Propaganda und Manipulationen zu stellen, die die Zerstörung der Autonomie dieser Institutionen zum Ziel haben. Trotz des massiven öffentlichen Protests in Kiew, Lwiw, Odesa und Dnipro, nach einer Abstimmung im ukrainischen Parlament, bei der 263 Abgeordnete zustimmten, wurde das umstrittene Gesetz vom Präsidenten Zelensky kürzlich unterzeichnet und hat inzwischen Rechtskraft erlangt. Das Gesetz ermöglicht dem Generalstaatsanwalt uneingeschränkten Zugriff auf alle Ermittlungsakten und befugt ihn, Fälle von NABU und SAP zu übernehmen, Verdächtige Hochrangige politischer Kreise anzuklagen und Verfahren gegen Top-Politiker abzuschließen. Das Zentrum für Anti-Korruptionsbekämpfung warnt davor, dass die Abschaffung der Unabhängigkeit von NABU und SAP de facto zu einer Konzentration der Macht beim Generalstaatsanwalt Ruslan Krawchenko führt, wodurch die operative Kontrolle dieser Institutionen ausgehebelt wird. Experten warnen, dass diese Entscheidung die jährliche Fortschrittsbewertung der Ukraine durch die Europäische Kommission im Oktober negativ beeinflussen könnten. Kritiker zweifeln an, ob Zelensky wirklich die demokratische Entwicklung des Landes fördern kann, wenn die Macht immer mehr in eine Hand gelegt wird.

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