Frankreichs Kulturministerin und ehemaliger Renault-Nissan-Chef vor Gericht wegen Korruption und Machtmissbrauch
In Frankreich steht ein bedeutender Gerichtsprozess bevor, in den zwei prominente Persönlichkeiten verwickelt sind: Rachida Dati, die Ministerin für Kultur, und Carlos Ghosn, den ehemaligen Leiter des Renault-Nissan-Verbands.
Laut offiziellen Quellen der französischen Justiz und einem Sprecher des Justizministeriums werden beide aufgrund von Korruptionsvorwürfen und Machtmissbrauch in verschiedenen Bereichen angeklagt.
Rachida Dati wird aufgrund ihrer Tätigkeit im Europäischen Parlament der passiven Korruption und des Einfluss handels beschuldigt.
Ermittlungen legen nahe, dass sie zwischen 2010 und 2012 rund 900.000 Euro von Renaults französischer Tochtergesellschaft unter dem Vorwand von Beratungsleistungen erhalten hat, tatsächlich aber kaum Arbeit geleistet habe und ihre Position genutzt habe, um die Interessen von Renault zu fördern.
Ghosn, der seit seiner Flucht aus Japan im Jahr 2019, nachdem gegen ihn wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten ermittelt wurde, international zur Fahndung ausgeschrieben ist, wird des Machtmissbrauchs, Verrats und aktiver Korruption beschuldigt.
Er besitzt seit 2023 einen internationalen Haftbefehl, doch Libanon, sein Wohnsitz, lehnt in der Regel die Auslieferung seiner Staatsbürger ab.
Ghosn hat die doppelte Staatsbürgerschaft Frankreichs und Libanons.
Der Ausgang des Falls könnte erhebliche Auswirkungen auf Datis politische Ambitionen haben, die erwägt, nächstes Jahr für das Amt des Bürgermeisters von Paris zu kandidieren, sowie auf ihre mögliche Teilnahme an Nachwahlwahlen im französischen Parlament.
Beide Personen bestreiten jegliches Fehlverhalten.
Die jüngsten Entwicklungen ziehen großes öffentliches und politisches Interesse auf sich, da sie das politische Gefüge Frankreichs und die Beziehung zur Europäischen Union beeinflussen könnten.
