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EU-China Gipfel: Spannungen und Strategische Unsicherheiten im Zentrum der Globale Agenda

Chas Pravdy - 23 Juli 2025 08:52

Diese Woche findet in Peking ein langerwarteter und zugleich spannungsgeladener Treffpunkt zwischen Vertretern der Europäischen Union und der chinesischen Führung statt.
Das Treffen wird eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der zukünftigen bilateralen Beziehungen im Kontext wachsender globaler Herausforderungen spielen.
Im Mittelpunkt der Gespräche stehen komplexe Verhandlungen, die durch Handelskonflikte und unterschiedliche Positionen bezüglich Pekings Unterstützung für Russland im Krieg gegen die Ukraine geprägt sind.
Peking möchte diesen Gipfel als bedeutenden Schritt in Richtung einer multipolaren Ordnung in der internationalen Gemeinschaft präsentieren, wobei die Partnerschaft zwischen zwei großen Zivilisationen und Märkten betont wird, die Globalisierung und kulturelle Vielfalt fördern.
Die EU wiederum äußert erhebliche Bedenken hinsichtlich des rasanten Wachstums des chinesischen Handelsbilanzüberschusses sowie bezüglich möglicher Lieferungen von Gütern mit doppeltem Verwendungszweck an Russland, was in Brüssel als inakzeptabel gilt.
Es wächst die Sorge um eine zunehmende wirtschaftliche Abhängigkeit Europas von China und um die Möglichkeit, dass Peking diese Einflussmacht nutzt, um die globale Machtbalance zu verschieben.
Im vergangenen Monat lehnte Belgien bereits die Teilnahme an einem geplanten Treffen mit chinesischen Vertretern ab, was auf diplomatische Spannungen hinweist.
Die europäischen Spitzenführer, darunter die Chefdiplomatin Ursula Callas und Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, werden während eines eintägigen Besuchs in Peking zusammenkommen, inklusive Gipfel und Arbeitstreffen mit Premierminister Li Qiang.
Peking positioniert den Besuch als Symbol für die Bedeutung bilateraler Beziehungen und als Ausdruck des Wunsches, eine multipolare Welt durch Zusammenarbeit mit Europa aufzubauen, wobei die Rolle der beiden wichtigsten Märkte und Zivilisationen hervorgehoben wird.
Die Absage Xi Jinpings an die Teilnahme am ursprünglich in Brüssel geplanten Gipfel ist jedoch Anlass zur Besorgnis und wird als Zeichen gegenseit mistrauen wahrgenommen.
Auch hat die EU im letzten Monat ein bedeutendes Wirtschaftsforum mit chinesischen Vertretern abgesagt, was die zunehmenden Handelskonflikte widerspiegelt.
Die europäischen Verantwortlichen sind beunruhigt über das Rekordhandelsdefizit der EU gegenüber China, das im Jahr 2022 fast 400 Milliarden Euro erreichte, sowie über die Kritik an chinesischen Herstellern wegen eines Überschusses an Billigwaren.
Über das letzte Jahr hinweg wurden mehr als 25 Untersuchungen im europäischen Handel mit China eingeleitet.
Pekings Weigerung, die vollständige Invasion Russlands in der Ukraine zu verurteilen, vertieft das Misstrauen.
Nach Angaben von Diplomaten erklärte Chinas Außenminister Wang Yi, dass Peking nicht wolle, dass Russland verliert, da eine Niederlage es den USA ermöglichen würde, den Fokus auf China und Asien zu verlagern.
Diese Äußerungen überraschten die europäischen Beamten, die China bisher als neutral betrachteten.
Außerdem wird berichtet, dass bis zu 80% der Güter, die doppelte Verwendungszwecke für Russland haben, durch China laufen, was für die EU problematisch ist.
Kurz vor dem Gipfeltreffen verhängte die EU Sanktionen gegen zwei kleine chinesische Banken wegen ihrer Beteiligung am Handel mit Russland; daraufhin drohte Peking mit Gegenmaßnahmen.
Trotz all dessen bleiben die Spannungen kontrolliert und konzentrieren sich vor allem auf Tarifverhandlungen mit den USA, mit denen beiderseits bis Ende des Monats Handelsabkommen anvisiert werden.
China zeigt zudem Vorsicht gegenüber den Handelsrestriktionen der EU, insbesondere Zöllen auf Elektrofahrzeuge und Beschränkungen bei Halbleiteranlagen, um eine vollständige Konfrontation zu vermeiden.
Diplomaten setzen ihre Bemühungen fort, gemeinsame Lösungen im Bereich Klimaressourcen zu finden, um eine gemeinsame Erklärung während des Gipfels zu ermöglichen.
Brüssel fordert, dass China sich zu deutlich ambitionierteren Zielen bei der Reduktion seiner Treibhausgasemissionen verpflichtet.
Die harte Haltung von von der Leyen gegenüber China zielt darauf ab, eine Balance zwischen Zusammenarbeit und Interessenwahrung zu finden, um offene Konflikte zu vermeiden.
Experten warnen, dass die Eskalation von Handels- und Geopolitikkonflikten die globalen Spannungen verschärft, da China zunehmend Einfluss auf die internationale Bühne gewinnt.
Dieser Gipfel gilt als entscheidender Moment für die Neuorientierung Europas im Angesicht eines sich rasch wandelnden Weltordnungssystems.

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