Abschluss der Verhandlungsrunde zwischen Ukraine und Russland in Istanbul: Sind erste Schritte in Richtung Frieden zu erwarten?
Die dritte Runde diplomatischer Gespräche zwischen ukrainischen und russischen Delegationen in Istanbul ist offiziell zu Ende gegangen. Dabei blieben sowohl Bemühungen, Wege zu einer friedlichen Lösung zu finden, als auch zahlreiche ungelöste Fragen, die den Fortschritt weiterhin behindern. Während des Treffens schlugen ukrainische Vertreter unter dem Leitung von Rustem Umerov vor, in den kommenden Monaten — spätestens bis Ende August — ein Gipfeltreffen mit den Präsidenten der Türkei und der USA zu organisieren. Ziel dieser Zusammenkunft ist es, Voraussetzungen für einen direkten Dialog zwischen Zelensky und Putin zu schaffen, da eine Begegnung der beiden als entscheidend für die Entschlüsselung des Friedensprozesses gilt, so ukrainische Diplomaten. Der Leiter der ukrainischen Delegation betonte, dass der Erfolg von gegenseitiger Offenheit und einer konstruktiven Haltung abhängt, doch derzeit stellten die uneinheitlichen Positionen Moskaus die größte Hürde dar. Die russische Seite, vertreten durch Vladimir Medinsky, gab bekannt, dass alle Vereinbarungen aus dem zweiten Verhandlungsabschnitt im Bereich humanitärer Fragen erfüllt wurden. Derzeit laufen die Arbeiten an einem Austausch von Kriegsgefangenen im Format „250 zu 250“ an der ukrainisch-belarusischen Grenze. Medinsky erklärte, Russland habe vorgeschlagen, mindestens 1.200 Gefangene auf jeder Seite auszutauschen, und prüfe die Möglichkeit kurzer Waffenruhen von 24 bis 48 Stunden. Diese Maßnahmen sollen es ermöglichen, Verletzte und Tote zu evakuieren, da Drohnenangriffe und Kampfhandlungen große Risiken für Sanitäter mit sich bringen. Trotz der noch immer bestehenden Differenzen bleiben die Kontakte zwischen Delegationen und Arbeitsgruppen bestehen, um mögliche Lösungen zu finden. Aktuell befindet sich die ukrainische Delegation, geleitet vom Sicherheitsrat, in Istanbul und bereitet sich auf die dritte Runde der Gespräche vor, die einen weiteren Schritt Richtung diplomatischer Lösung und Frieden bedeuten könnte.
