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Razzien in NABU und SAP: EU-Botschafter fordern von der Ukraine den Erhalt der Reformfortschritte angesichts der Herausforderungen

Chas Pravdy - 22 Juli 2025 02:51

In Kiew entwickeln sich die Ereignisse weiterhin zu einer Krise im Bereich der Anti-Korruptionsmaßnahmen und des angeblichen Eingreifens in die Unabhängigkeit ukrainischer Institutionen. Am 21. Juli führten die Staatssicherheitsdienst (SBU), die Generalstaatsanwaltschaft (OGP) und das Staatliche Ermittlungsbüro (DBR) mehrere Durchsuchungen bei Mitarbeitenden des nationalen Anti-Korruptionsbüros (NABU) durch, verteilt über verschiedene Regionen des Landes. Diese Maßnahmen wurden von Anklagen gegen zwei NABU-Beamte wegen Hochverrats begleitet, was bei Reformbefürwortern und internationalen Beobachtern große Besorgnis hervorrief. Berichte deuten darauf hin, dass die Durchsuchungen ohne vorherige richterliche Zustimmung durchgeführt wurden, was die Rechtmäßigkeit in Frage stellt. Zudem wurden die Namen der Beschuldigten bereits vor Abschluss der offiziellen Ermittlungen öffentlich gemacht. Die diplomatische Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Die EU-Botschafterin in der Ukraine, Kataryna Maternova, forderte die ukrainische Regierung auf, die bis dato erzielten Reformfortschritte unbedingt zu bewahren, insbesondere in dieser Zeit der Kriegshandlungen. In sozialen Medien betonte sie: „Mehr denn je ist es jetzt von entscheidender Bedeutung, die Reform­er­folge zu schützen, die es der Ukraine ermöglicht haben, selbst in den schwierigsten Zeiten voranzukommen. Das ist essenziell für die Unterstützung aus dem Ausland und für den Sieg über die Aggression.“ Auch die G7-Diplomaten äußerten ihre ernste Besorgnis und erklärten ihre Absicht, die Ereignisse mit der ukrainischen Führung zu erörtern. Sie betonten die Bedeutung von Transparenz, unabhängigen Institutionen und Rechtsstaatlichkeit. Am 21. Juli wurde zudem berichtet, dass die SBU im großen Umfang Durchsuchungen durchführte, oftmals ohne die erforderliche richterliche Genehmigung. Die vorzeitige Veröffentlichung der Namen der Verdächtigen könnte die Unparteilichkeit der Ermittlungen gefährden. Laut offiziellen Angaben begann die SBU ungeplante Prüfungen bei NABU und SAP, wobei sie Zugriff auf vertrauliche Ermittlungsaktivitäten erhielten. Kritiker warnen, dass dies den Fortgang zahlreicher laufender Ermittlungen gefährden und die Stabilität des ukrainischen Anti-Korruptions-Systems untergraben könnte.

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