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Coca-Cola startet KI-generierte Weihnachtskampagne: Ein neuer Meilenstein in der Marketinginnovation

Chas Pravdy - 04 November 2025 12:23

Der weltweit bekannte Getränkehersteller Coca-Cola hat erneut seine Kreativität und Innovationskraft unter Beweis gestellt, indem er eine nahezu vollständig durch moderne künstliche Intelligenz (KI) produzierte Weihnachtswerbekampagne präsentierte.

Dies ist nicht die erste Initiative des Unternehmens, innovative Marketingtechnologien zu nutzen, doch dieses Jahr markiert einen bedeutenden Fortschritt: Die Zahl der menschlichen Mitwirkenden wurde weiter reduziert, während gleichzeitig die Qualität und der Realismus der Werbevideos erhöht wurden.

Nach Aussagen von Manolo Arroyo, dem Marketingdirektor von Coca-Cola, ist diese Strategie ein bewusster Schritt, um sich den technologischen Veränderungen anzupassen und neue kreative Grenzen zu erkunden.

Für die diesjährige Kampagne arbeitete Coca-Cola mit Silverside AI zusammen, einem Spezialisten für generative KI-Technologien, um eines der beiden Festtagsvideos zu erstellen, das in über 140 Ländern ausgestrahlt wird.

Dieses Projekt setzt die Experimentierphase des Vorjahres fort, das sowohl Begeisterung als auch Kritik hervorrief, vor allem wegen der teils noch unausgereiften visuellen Effekte.

Das neue Video gelingt jedoch, die früheren Schwächen zu vermeiden: Es wirkt natürlicher, die Charaktere sind ansprechender und die Fahrzeuge erscheinen deutlich realistischer, mit flüssig rotierenden Rädern.

Ebenso wurde die visuelle Detailtreue verbessert, was das Gefühl echter Authentizität verstärkt, außerdem wurden die unheimlichen “uncanny valley”-Effekte vermieden.

Durch den Einsatz von KI sank die Produktionszeit deutlich, die Kosten wurden erheblich reduziert: Was früher ein Jahr dauerte, lässt sich jetzt innerhalb eines Monats realisieren.

Nicht alle Anwendungen der KI stoßen jedoch auf Zustimmung.

Insbesondere der Animator Alex Hirsch kritisierte scharf: Coca-Cola sei „rot, weil es aus dem Blut arbeitsloser Künstler gemacht wurde“.

Andererseits nutzen manche Unternehmen diese Kritik für positive PR: Beispielsweise betont der Einzelhändler Aerie, dass ihre Werbung ohne KI entstanden ist.

Die Reaktionen der Konsumenten verändern sich allmählich: Eine Studie von Attest zeigt, dass die Ablehnung gegenüber KI in der Werbung in den letzten zwölf Monaten von 49% auf 46% gesunken ist.

Zugleich wächst der Anteil der mit generativen KI-Technologien produzierten Werbespots: von 22% im Jahr 2024 auf prognostizierte 30% in diesem Jahr und eventuell 39% bis 2026, so die Angaben der Interactive Advertising Bureau.

Trotz aller Skepsis hat die aktuelle Coca-Cola-Kampagne bei den Zuschauern positive Resonanz gefunden.

Hinter den Kulissen hat ein Team von Künstlern die maschinengenerierten Bilder pixelgenau verfeinert.

Arroyo betonte, dass bei all dem die menschlichen Geschichtenerzähler im Mittelpunkt stehen – ihr Kreativität und Fachwissen sind unverzichtbar.

Gleichzeitig plant Coca-Cola, technologische Innovationen verstärkt in die Geschäftsstrukturen zu integrieren.

Insgesamt arbeiteten etwa 100 Personen an dieser Kampagne, vergleichbar mit früheren Jahren, vor der breiten Nutzung von KI.

Besonders beeindruckend ist, dass Silverside AI nur fünf Spezialisten für die Verarbeitung über 70.000 Videosegmente benötigte.

Laut Adweek wirkt sich die KI-Integration bereits auf den Arbeitsmarkt in der Werbebranche aus, insbesondere durch die Reduktion der Bedeutung junger Fachkräfte im Alter von 20 bis 24 Jahren infolge von Automatisierung und Branchenkonsolidierung, insbesondere in den USA, wo große Firmen wie Amazon und Paramount bereits Stellen abbauen.

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