Festtag der Heiligen Paraskeva: Traditionen, Verbote und kulturelle Bedeutung in der Ukraine
Am 28.
November feiert die Ukraine eines ihrer bedeutendsten religiösen Feste – den Tag der Großmartyrin Paraskeva.
Dieser Tag hat tiefe historische Wurzeln und ist reich an Bräuchen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden.
Die Heilige Paraskeva gilt als Schutzpatronin der Frauen, und ihr Bild symbolisiert Glück, Schutz vor dunklen Mächten und Wohlstand.
Seit Jahrhunderten glauben die Gläubigen, dass ihr Bild Freude und Harmonie ins Haus bringt und gleichzeitig als mächtiger Schutz gegen Unglück dient.
An diesem Tag wurden in den Kirchen Gebete gesprochen, Gemüse und Früchte für den Segen dargebracht, sowie Ikonen mit Heilkräutern und Blumen geschmückt.
Die gesegneten Kräuter wurden für Heilzwecke verwendet, etwa in Bädern für Kinder oder als Heilmittel.
Zudem galt Paraskeva als Patronin des Handels — in ihrem Namen wurden Märkte und Warenfeste veranstaltet, bei denen die Ikone der Heiligen an zentraler Stelle platziert wurde.
Der Tag markierte auch den Beginn der Flachsverarbeitung: Frauen segneten den ersten Bündel Flachs, die sogenannte Primina, und hängten es an die Ikone der Heiligen.
Ein Schutzsymbol war eine Wollkordel, die am rechten Handgelenk getragen wurde.
Es gab jedoch zahlreiche Verbote: Hausarbeiten wie Putzen, Waschen oder Textile Arbeiten waren untersagt, da man glaubte, dass Paraskeva durch das Haus wandere und diejenigen bestrafe, die diese Gebote missachteten.
Das Waschen von Kindern an diesem Tag war ebenfalls verboten, es sei denn, es gab eine Krankheit, dann durfte mit Quellwasser gewaschen werden.
Auch das Feldarbeiten und der Einsatz von Metallwerkzeugen waren untersagt, um die Heilige nicht zu erzürnen oder Unglück zu bringen.
Diese Bräuche und Verbote spiegeln den tiefen Wunsch nach Schutz, Gesundheit und Wohlergehen wider und sind fester Bestandteil des kulturellen Erbes der Ukraine.
