Der Schutz der Heiligen Jungfrau: Eine tiefgründige Geschichte und die Traditionen des Festtages
Jährlich am 1.
Oktober feiern orthodoxe Christen weltweit eines der bedeutendsten kirchlichen Feste — den Schutz der Heiligen Jungfrau.
Dieser bemerkenswerte Feiertag, der reich an Symbolik ist, besitzt uralte Wurzeln und eine bewegende Geschichte, die Jahrhunderte umfasst.
Der Tag ist der Verehrung Marias, der Mutter Jesu Christi, gewidmet.
Laut Legenden erschien sie in der Stadt Konstantinopel und rettete sie vor Feinden.
Die Ursprünge der Feier liegen, je nach Quelle, entweder im Jahr 860, 910 oder 926 n.
Chr.
Bemerkenswert ist, dass in der Ukraine diese Feier in der zweiten Hälfte des 12.
Jahrhunderts eingeführt wurde, was die Verbreitung des Christentums in der Region widerspiegelt.
Die Geschichte berichtet von einem göttlichen Wunder während eines Gottesdienstes, bei dem der heilige Andreas und sein Schüler Epiphanius beteten und eine himmlische Erscheinung erhielten: Maria erschien umgeben von Engeln und Heiligen, senkte ihren Oмофор — eine Art Mantel — herab und schenkte den Gläubigen Schutz.
Der Legende nach breitete die Jungfrau ihren Mantel — eine Art Schirm — über die Stadt und ihre Bewohner aus, um sie vor Belagerungen und Angriffen zu bewahren.
Verschiedene Berichte erzählen von Belagerungen Konstantinopels durch Armeen unter der Führung von Askold oder durch Sarazenen.
Die Feier war zudem stets mit strengen Geboten und Verboten verbunden.
Es war verboten, schwere körperliche Arbeit zu verrichten, wie Nähen, Waschen, Kochen oder Hausarbeiten.
Gastfreundschaft galt als höchstes Gebot; Gäste zu empfangen wurde für Wohlstand und Glück gehalten.
Ebenso war es verboten, Geld zu leihen oder Gäste abzulehnen, und es war verboten, schlecht zu sprechen, Streit anzufangen, zu lästern oder anderen Böses zu wünschen.
Der Genuss von Alkohol und übermäßiges Essen waren ebenfalls verboten, da diese Tage der spirituellen Reinigung gewidmet sind.
Diese Traditionen dienten dazu, Maria zu ehren und ihre göttliche Schutz zu erbitten, mit einem Schwerpunkt auf Demut, Frömmigkeit und Gemeinschaftssinn.
