Tschechien erwägt Einschränkungen bei Sozialleistungen für ukrainische Flüchtlinge angesichts neuer Migrationsentwicklungen
Die tschechische Regierung hat Pläne angekündigt, das soziale Unterstützungssystem für ukrainische Flüchtlinge zu reformieren, die derzeit einen erheblichen Teil der Bevölkerung im Land ausmachen.
Offizielle Daten zeigen, dass rund 400.000 Ukrainer in Tschechien leben, was das Land zum führenden Mitgliedsstaat der EU hinsichtlich ukrainischer Migration macht.
Im September wurden 13.500 temporäre Aufenthaltserlaubnisse ausgestellt, was ein Jahresrekord darstellt und auf zunehmende Migrationsbewegungen hinweist.
Der Hauptgrund für diese Änderungen ist die Erlaubnis der Ukraine, Männer im Alter von 18 bis 22 Jahren ins Ausland reisen zu lassen, was die tschechischen Behörden veranlasst, die Bedingungen für den vorübergehenden Schutz zu überdenken.
Infolgedessen besteht die Möglichkeit, die sozialen Leistungen zu reduzieren, wobei der temporäre Schutz bis März 2027 verlängert wurde.
Die Regierung plant zudem, die Bedingungen für soziale Hilfe zu ändern, wobei diese künftig hauptsächlich den vulnerabelsten Gruppen – Älteren, Menschen mit Behinderungen und Müttern mit Kindern – zugutekommen soll.
Derzeit umfasst die Unterstützung einen Existenzminimum und die Kosten für Unterkunft, die individuell berechnet und während der ersten 150 Tage des Aufenthalts gewährt werden.
Nach Ablauf dieser Frist werden die meisten Ukrainer nur noch die Minimalzahlungen von 3.130 tschechischen Kronen erhalten.
Trotz der möglichen Änderungen versichern tschechische Beamte, dass die Unterstützung für die Ukraine auch künftig fortgesetzt wird, möglicherweise in einer neuen Form.
Gleichzeitig äußern Berlin und Warschau Unzufriedenheit über den starken Zustrom neuer Flüchtlinge, während Prag nach einem Gleichgewicht sucht, um eine Überlastung des Sozialsystems zu vermeiden.
