In der Ukraine steigen die unbezahlten Bußgelder für Verkehrsverstöße – die Lage wird immer angespannter
Bis Ende Oktober 2025 wurden in der Ukraine im Einheitlichen Schuldnerregister mehr als 2 Millionen Bußgelder wegen Verkehrsverstößen verzeichnet.
Davon sind etwa 1,5 Millionen bereits als abgeschlossen markiert, doch die Zahl der unbezahlten Beträge ist erheblich.
Mehr als die Hälfte dieser abgeschlossenen Verstöße sind noch immer ohne Zahlung.
Seit der Einführung des Kriegsrechts hat sich die Zahl der unpaid fines um 43 % erhöht, was die Durchsetzung der Forderungen deutlich erschwert.
Die Hauptursache für diese Situation liegt darin, dass es vielfach unmöglich ist, die Schulden von den Verursachern einzutreiben, was auf rechtliche und logistische Hürden zurückzuführen ist.
Laut OpenDataBot entfallen über 75 % der unbezahlten Bußgelder auf Verstöße gegen die Verkehrsregeln, welche zwar als abgeschlossen gelten, aber noch offen sind.
Besonders betroffen sind Männer, die 92 % der unpaid fines ausmachen.
Der Großteil der Verstöße wird von Personen im Alter zwischen 25 und 45 Jahren begangen (64 %), während jüngere Fahrer unter 25 Jahren 13 % der Fälle ausmachen und über 45-Jährige 23 %.
Geografisch führend ist die Region Dnipropetrovsk mit etwa 211.500 Verstößen, gefolgt von Kiew mit 193.700.
Weitere Regionen mit hohen Zahlen sind Odesa (146.900), Charkiw (125.900) und die Kiewer Region (106.300).
Die Behörden planen, die Gesetzgebung in naher Zukunft zu verschärfen, um unter anderem auch die Beschlagnahmung von Fahrzeugen bei Alkohol- und Rauschfahrten zu ermöglichen, was dazu beitragen soll, die Zahl der Verstöße zu reduzieren und die Kontrolle zu verbessern.
