Ukraine nimmt Gasimporte über die transbalkanische Route nach Unterbrechung wieder auf
Ende des Herbstes begann der ukrainische Energiesektor, den Import von Erdgas über einen seiner wichtigsten Transitwege — die transbalkanische Route — wieder zu aktivieren.
Im November reservierten drei Unternehmen Kapazitäten für den Gasimport aus Griechenland, was auf Bestrebungen hinweist, die Bezugsquellen angesichts anhaltender Herausforderungen durch russische Angriffe und Infrastrukturzerstörungen zu diversifizieren.
Laut ExPro beträgt die insgesamt reservierte Kapazität 0,6 Millionen Kubikmeter pro Tag.
Zu den Teilnehmern gehörten die griechische Firma Depa Commercial, die ukrainische D.Trading (eine Tochtergesellschaft von DTEK) sowie das schweizerische Unternehmen Axpo Trading.
Zuvor boten die Gastransportbetreiber Griechenlands, Bulgariens, Rumäniens, Moldawiens und der Ukraine fast 1,9 Millionen Kubikmeter pro Tag zur Buchung an, doch infolge der Pausen im September und Oktober wurden die Lieferungen faktisch eingestellt.
Im Sommer, speziell im Juli und August, lief die transbalkanische Route sporadisch und lieferte etwa 18 Millionen Kubikmeter Gas nach Ukraine, doch im Herbst wurden die Lieferungen wegen hoher Tarife und instabiler Zugangskonditionen unterbrochen.
Die Wiederaufnahme der Buchungen im November hängt vor allem mit sinkenden Tarifen zusammen, denen Moldawien und Rumänien durch eine 50-prozentige Rabattvereinbarung für Transitkosten auf Route 1 bis Ende April 2026 entgegenkommen.
Ein weiterer Grund für die Wiederaufnahme ist die Vorbereitung auf die Heizperiode sowie die rückläufige inländische Gasförderung, die durch russische Angriffe beeinträchtigt wurde.
Laut der deutschen Zeitung Bild wurden über 60 % der Gasinfrastruktur in der Ukraine durch russische Angriffe beschädigt, was die Bemühungen um die Stabilisierung der Energieversorgung erheblich erschwert.
