• En
  • Es
  • De
  • Fr
  • It
  • Ук

Regen und schlechtes Wetter bedrohen die ukrainische Erntesaison: eine Saison im Zeichen extremer Wetterbedingungen

Chas Pravdy - 30 Oktober 2025 08:33

Der Herbst in der Ukraine erweist sich für Landwirte und ihre Ernten als äußerst herausfordernd.

Unerwartete Regenfälle, lang anhaltende Niederschläge und kalte Temperaturen haben die Erntekampagne 2024 erheblich beeinträchtigt.

Diese Wetterbedingungen haben nicht nur die Erträge wichtiger Kulturen — Mais, Sonnenblumen und Soja — verringert, sondern auch die Zukunft der Felder infrage gestellt: Werden die Landwirte den Mais als Wintergetreide lassen? Nach verfügbaren Daten ist die Verbesserung der Wetterbedingungen während der Ernte, die jedes Jahr im Sommer beginnt, entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Doch das Wetter dieses Jahres hat alle Erwartungen zunichte gemacht: Ungewöhnliche Hitzewellen wechselten sich mit sintflutartigen Regenfällen, Hagel und Temperatursenkungen ab.

Besonders betroffen sind die zentralen und südlichen Regionen der Ukraine, wo Sonnenblumen- und Maissaaten, die sich in der Abreifephase befinden, unter Wassermangel litten und Schäden erlitten.

Meteorologische Daten und Berichte der Nationalen Akademie der Agrarwissenschaften bestätigen Ertragsverluste von bis zu 20 % in einigen Gebieten.

Frost, der Ende September und Anfang Oktober auftrat, verschärfte die Situation weiter und beschädigte die reifenden Getreide- und Ölfrüchte.

Kontinuierliche Regenfälle und fallende Temperaturen verzögerten die Reife, verlängerten die Erntedauer und erhöhten das Risiko von Mengen- und Qualitätsverlusten.

Besonders bei Sonnenblumen sind die Schäden erheblich: Der durchschnittliche Ertrag ist auf 1,8 Tonnen pro Hektar gesunken, was den niedrigsten Wert seit Jahren darstellt.

Infolgedessen wird die Gesamt-Erntemenge auf maximal 10,5 Millionen Tonnen geschätzt — deutlich weniger als im Vorjahr.

Dies dürfte auch zu einem Preisanstieg bei Sonnenblumenöl führen, da die Qualität der Samen durch die ungünstigen Bedingungen verschlechtert ist, mit höherer Säure und niedrigerem Ölgehalt.

Auch bei Mais verzögert sich die Ernte: Bisher wurden nur 15 % der Flächen geerntet, verglichen mit über 60 % zum gleichen Zeitpunkt im letzten Jahr.

Dies verursacht logistische Probleme, da Landwirte und Händler nach Wegen suchen, die Ernte schnell zu ernten und zu trocknen oder sie über den Winter in den Feldern zu belassen, was das Risiko weiterer Qualitäts- und Mengeneinbußen erhöht.

Insgesamt wurden die Ernteaussichten für Mais nach den bisherigen Schwierigkeiten auf 28-32 Millionen Tonnen reduziert, gegenüber mehr als 40 Millionen im Vorjahr.

Auch die Sojaernte läuft weiter, aber Verzögerungen bergen Risiken für Samenverlust und Pilzbefall bei hoher Feuchtigkeit.

Die Produktion von Soja wird auf ca.

5 Millionen Tonnen geschätzt, was kein Rekord ist, aber dennoch vielversprechend bleibt.

Das extreme Wetter hat die Verletzlichkeit des ukrainischen Agrarsektors gegenüber Naturkatastrophen deutlich gemacht, während Landwirte sich an das unvorhersehbare Klima anpassen und zunehmend in Technologien investieren, um Risiken zu mindern.

Die aktuelle Saison zeigt erneut, dass trotz technologischer Fortschritte und globaler Märkte das Klima der entscheidende und oft unberechenbare Faktor für den Erfolg der Ernte bleibt.

Informationsquelle