Deutsche Polizei verletzt versehentlich Soldaten während Übungen aufgrund von Kommunikationsfehler
Ein schwerwiegender Vorfall ereignete sich in Bayern während groß angelegter Militärübungen, bei denen deutsche Soldaten versehentlich von Polizeikräften verletzt wurden.
Der Vorfall fand an einem Mittwochabend in Erding statt, östlich von München, im Rahmen der strategischen Übungen namens Marshal Power, an denen mehrere Hundert Soldaten in der gesamten Region teilnahmen.
Nach Angaben der Behörden erhielt die Polizei einen Notruf, in dem ein bewaffneter Mann als Bedrohung gemeldet wurde.
Bei Eintreffen am Einsatzort umzingelten Einsatzkräfte die Gegend und, aufgrund eines Kommunikationsfehlers, eröffneten sie das Feuer — mit echten Patronen anstelle von Platzpatronen, was zu leichten Verletzungen eines Soldaten führte.
Der an den Übungen teilnehmende Soldat wurde ins Krankenhaus gebracht und dort operiert.
Er wurde noch am selben Abend entlassen.
Erste Berichte deuten darauf hin, dass der Vorfall durch eine Kommunikationspanne verursacht wurde: Die Polizei war nicht über die laufenden Militärübungen informiert, was dazu führte, dass sie den bewaffneten Soldaten fälschlicherweise für eine echte Gefahr hielt.
Der Zwischenfall ereignete sich während des Marshal Power-Trainings, das darauf abzielte, die Zusammenarbeit zwischen Militär, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten im Falle einer nationalen Bedrohung zu testen.
Medienberichten zufolge könnten die Streitkräfte der Bundeswehr mit Platzpatronen geschossen haben, während die Polizei mit scharfer Munition reagierte, was zu Verwirrung führte.
Die Ermittlungen leiten die Kriminalpolizei Bayern und die Staatsanwaltschaft Landsut.
Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat sich bislang öffentlich nicht zu dem Vorfall geäußert; er betonte jedoch die Notwendigkeit, die Kommunikation und Koordination zwischen den Sicherheitsbehörden gründlich zu prüfen.
Im Kontext der nationalen Verteidigungspolitik wird in Deutschland auch eine Rückkehr zur Wehrpflicht erwogen, falls die Zahl der Freiwilligen in den Streitkräften weiterhin unzureichend bleibt.
