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Polen entscheidet über ukrainischen Verdächtigen im Nord-Stream-Fall: Ablehnung der Auslieferung an Deutschland und rechtliche Auseinandersetzungen

Chas Pravdy - 17 Oktober 2025 16:38

Im Zuge der sich zuspitzenden diplomatischen Spannungen hat Polen eine wegweisende Entscheidung getroffen, die erhebliche Auswirkungen auf die internationale Untersuchung des Nord-Stream-Sabotagefalls haben könnte.

Das polnische Gericht in Warschau lehnte die Auslieferung des ukrainischen Bürgers Volodymyr Zh.

an die deutsche Justiz ab und entschied stattdessen, ihn aus der Haft zu entlassen.

Diese Entscheidung löste intensive juristische Debatten aus, bei denen die Verteidigung argumentierte, dass das Verfahren unrechtmäßig oder politisch motiviert sei.

Laut Rechtsanwalt Tomasz Paprocki zeigt die Lage, dass Deutschland und andere EU-Länder für den Verdächtigen kein faires Gerichtsverfahren garantieren.

Dabei wird betont, dass die EU Nord Stream 1 und 2 als potenziell militärische Infrastruktur Russlands betrachtet, was die Aktionen im Konflikt mit der Ukraine indirekt unterstützt.

Nach Überprüfung des Falls kam der Richter Dariusz Lubowski zu dem Schluss, dass die polnischen Behörden keine angemessenen Garantien für ein faires Verfahren bieten und den Verdächtigen nur vorübergehend als Sicherheitsmaßnahme in Haft hielten.

Diese Entscheidung wirft zahlreiche Fragen hinsichtlich der rechtlichen und politischen Konsequenzen im internationalen Kontext auf.

Der Verdächtige, vermutlich der ukrainische Staatsbürger Volodymyr Zhuravlev, wurde am 30.

September in Pruszków, Polen, aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen, der von Deutschland im Zusammenhang mit der Explosion der Gaspipelines ausgestellt wurde.

Kürzlich erklärte der polnische Premierminister Donald Tusk, dass die Auslieferung des festgenommenen Ukrainers nicht im Interesse Polens sei.

Zudem hob der italienische Oberste Gerichtshof kürzlich die Entscheidung auf, den ukrainischen Staatsbürger Sergey Kuznetsov nach Deutschland auszuliefern, wo er des Sabotage an russischen Gaspipelines beschuldigt wird.

Die Entwicklungen verdeutlichen die komplexe Verflechtung von Recht, Politik und internationaler Sicherheit bei dieser brisanten Angelegenheit.

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