Gedenkveranstaltung zum 142. Geburtstag von Petro Bolbochan: Würdigung eines bedeutenden ukrainischen Militärführers in Kyiv
In Kyiv fand anlässlich des 142.
Geburtstags des bekannten ukrainischen Militärs und Generals Petro Bolbochan eine bedeutende Gedenkveranstaltung statt.
Die Zeremonie umfasste Blumengebinde und eine offizielle Gedenkfeier im Stadtzentrum, mit dem Ziel, die historische Wahrheit wiederherzustellen und die Öffentlichkeit für die heroische Vergangenheit der Ukraine zu sensibilisieren.
Das Jubiläum erinnerte an Bolbochans entscheidende Rolle während der Ukrainischen Revolution 1917–1921, insbesondere an seine Führungsarbeit in der Krim-Operation 1918, bei der die ukrainischen Streitkräfte Simferopol, Djankoy und Bakhchisaray befreiten – ein Meilenstein auf dem Weg zur ukrainischen Unabhängigkeit.
Vertreter nationaler Institutionen, Militärs, Historiker, patriotischer Vereine und ukrainischer Gemeinschaften aus der Krim nahmen an der Veranstaltung teil.
Abschließend wurden Blumen am Bolbochan-Denkmal niedergelegt, welches seine bleibende Bedeutung im Kampf für die ukrainische Unabhängigkeit symbolisiert.
Laut dem Ukrainischen Institut für nationale Erinnerung wurde Petro Bolbochan am 17.
Oktober (nach altem Kalender am 5.
Oktober) 1883 in Gidzeu, Khotyn, geboren, einem Dorf in Bessarabien.
Er stammte aus einer Familie des orthodoxen Priesters Fedor Bolbochan.
Seine militärische Laufbahn begann in der russischen Armee, wo er als Adjutant im 38.
Tobolsker Infanterieregiment diente.
Unter dem Kommando von Oberst Mykola Eigel sammelte er wertvolle praktische und theoretische militärische Erfahrung, die er später bei der Entwicklung der ukrainischen Streitkräfte nutzte.
Zwischen 1917 und 1918 war er aktiv an der Gründung der Ukrainischen Volksarmee (UPA) beteiligt und kämpfte gegen die Bolschewisten in Kyjiw und Wolhynien.
Besonders bekannt wurde er durch die Leitung der Krim-Operation, bei der ukrainische Truppen wichtige Städte wie Simferopol, Bakhchisaray und Djankoy befreiten – ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Unabhängigkeit der Ukraine.
Bolbochan genoss großen Respekt unter seinen Untergebenen und setzte sich energisch für eine unabhängige Ukraine ein.
In seinen Befehlen forderte er, die sowjetischen und monarchistischen Einflüsse abzuwehren, und trat für eine demokratische ukrainische Republik ein, fernab einer Vereinigung Russlands, sei es monarchistisch oder bolschewistisch.
Trotz zahlreicher Versuche, ihn zu entmachten, blieb Bolbochan loyal gegenüber seinem Land.
Im Juni 1919 wurde er wegen eines angeblichen Staatsstreichs verhaftet, doch er entschied sich, sich dem Gericht zu stellen, in der Hoffnung, seine Unschuld zu beweisen.
Am 28.
Juni 1919 wurde er durch ein Militärgericht zum Tode verurteilt.
Der Name Colonel Petro Bolbochans lebt bis heute in der ukrainischen Erinnerung weiter; 2005 wurde in Balin eine Gedenktafel zu seinen Ehren errichtet, 2020 folgte das erste militärische Denkmal der Welt in Kyiv, ebenso eine Büste in Charkiw.
Mehrere Straßen in ukrainischen Städten tragen seinen Namen.
2020 wurde sein Vermächtnis durch die Benennung der 3.
Spezialbrigade der Nationalgarde der Ukraine nach ihm gewürdigt, welche seine Traditionen fortführt und das militärische Ehrenkodex symbolisiert.
Colonel Bolbochan gilt als eine der heroischsten und zugleich tragischsten Figuren der ukrainischen Geschichte.
Sein unermüdlicher Kampf für die Unabhängigkeit endete nicht in einer Schlacht gegen äußere Feinde, sondern durch innere Intrigen und politisches Verrat im Rahmen der Ukraine-Revolution.
Sein heroischer Lebensweg inspiriert bis heute die Ukrainer und das Militär, im Kampf um die Freiheit des Landes standzuhalten.
