Ethische Ansätze bei der Berichterstattung über Freigelassene aus russischer Gefangenschaft: Wie man behutsam und respektvoll spricht
In den aktuellen ukrainischen Medien wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, die Rückkehr ukrainischer Gefangener aus russischer Haftstelle mit Sensibilität und Verantwortung zu berichten.
Der Runden Tisch mit dem Titel „Kein Schaden: Ethische Berichterstattung über Befreiungen aus russischer Sklaverei“, organisiert vom Zentrum für zivile Freiheiten in Partnerschaft mit dem Koordinierungsstab für den Umgang mit Kriegsgefangenen und dem Institut für Masseninformation, hat sich zu einer bedeutenden Plattform für den Dialog über Standards und Richtlinien in diesem sensiblen Bereich entwickelt.
Die Teilnehmer betonten mehrere Schlüsselaspekte: das Gleichgewicht zwischen dem Recht der Öffentlichkeit auf Information und der Notwendigkeit, keinen Schaden anzurichten, die Auswahl geeigneter Formulierungen, die breitere und vereinheitlichte Einführung redaktioneller Regeln sowie die Bedeutung einer ökologischen Kommunikation zwischen allen Beteiligten — den Freigelassenen, deren Angehörigen, staatlichen Instanzen und Journalisten.
Besonders wurde auf den Zeitpunkt und die Art und Weise eingegangen, wie die Geschichten der Rückkehrer erzählt werden sollen, da die Verbreitung solcher Erzählungen sowohl Bildungs- als auch traumatisierende Wirkungen haben kann.
Fachleute für Rehabilitation betonten, dass es entscheidend ist, den mentalen Zustand der Betroffenen zu respektieren, intrusive Fragen zu vermeiden und ihre Reintegration ohne zusätzlichen Druck zu unterstützen.
Dies ist auch im internationalen Kontext von Bedeutung, um Begriffe zu vermeiden, die die menschliche Würde herabsetzen, wie z.
B.
„Austausch“ oder „Gegenstand“.
Weiterhin wurde vereinbart, diese Geschichten mit Vorsicht zu veröffentlichen, um böswillige Interessen zu verhindern, ihre Sicherheit zu gewährleisten und psychologische Traumatisierungen zu vermeiden.
Eine angemessene Vorbereitung vor Interviews ist ebenso wichtig: Das Verständnis der Situation, der physischen und psychischen Verfassung sowie die freiwillige Zustimmung der Betroffenen.
Die Inhalte sollten auf dem Prinzip „Keine Schäden“ basieren, den emotionalen und physischen Zustand respektieren und Fragen, die die Würde verletzen oder retraumatisieren könnten, vermeiden — insbesondere Fragen zu den Umständen ihres Gefangenseins oder den erlittenen Misshandlungen.
Besonders sensibel ist der Umgang mit Themen sexueller Gewalt in der Haft, die so präsentiert werden sollten, dass die Würde der Betroffenen gewahrt bleibt.
Journalisten und Medien werden ermutigt, Inhalte zu erstellen, die die Advocacy-Arbeit unterstützen, ohne Sensationelles zu produzieren, sondern ehrlich und empathisch zu sein.
Schließlich ist es notwendig, Fragen zu unterlassen, die die Sicherheit oder Privatsphäre der Betroffenen oder ihrer Angehörigen gefährden, wie etwa „Mit wem haben Sie Freundschaften im Gefangenschaft geschlossen?“ oder „Warum wurden genau Sie freigelassen?“.
Insgesamt hoben die Diskussionsteilnehmer hervor, dass die Medien eine zentrale Rolle bei der Gestaltung des öffentlichen Verständnisses und der internationalen Unterstützung spielen.
Die verantwortungsvolle Berichterstattung wird dazu beitragen, das Vertrauen zu stärken, die Würde der Opfer zu schützen und weltweit Bewusstsein für die Verbrechen Russlands in der Ukraine zu schaffen.
