Starker Anstieg von Asylanträgen ukrainischer Männer in Deutschland nach Lockerung der Einreisebeschränkungen
Deutschland verzeichnet derzeit einen beeindruckenden Anstieg der Asylanträge ukrainischer Männer unter 21 Jahren.
Dieser Trend ist eine direkte Folge der jüngsten Gesetzesänderungen in der Ukraine, die es dieser Bevölkerungsgruppe nun ermöglichen, das Land zu verlassen.
Zudem tragen die zunehmenden militärischen und humanitären Herausforderungen, vor denen die Ukraine steht, zu diesem Anstieg bei.
Laut Angaben des Bundesministeriums des Innern in Deutschland stieg die Zahl der ukrainischen Asylsuchenden im Sommer deutlich an.
Im Mai wurden fast 8.000 Anträge registriert, im August bereits über 11.000 und im September sogar fast 19.000.
Innerhalb der ersten fünf Oktartage wurden über 2.000 Anträge gestellt, was auf eine rasche Zunahme hindeutet.
Experten führen diese Entwicklung hauptsächlich auf die verstärkten russischen Angriffe gegen die Ukraine zurück, die die zivile Bevölkerung stark belasten.
Zudem wächst die Zahl der intern Vertriebenen in der Ukraine, die mittlerweile bei etwa vier Millionen lagert, wobei viele Schwierigkeiten haben, Arbeit oder angemessenen Wohnraum zu finden.
Auch die aktuellen Gesetzesänderungen in Polen, wo viele ukrainische Flüchtlinge leben, spielen eine Rolle.
Das polnische Gesetz fordert nun, dass ukrainische Flüchtlinge nur dann Sozialleistungen erhalten, wenn sie arbeiten und Steuern zahlen.
Besonders auffallend ist die erhebliche Zunahme junger Männer, die in Europa Schutz suchen.
Laut einem Sprecher des Bundesinnenministeriums führte die Aufhebung der Einreiseverbote für diese Gruppe dazu, dass sich die wöchentlichen Anträge von rund 100 auf etwa 1.000 erhöht haben.
Es bleibt unklar, ob diese Entwicklung nur vorübergehend ist oder langfristig anhält.
Die Europäische Union hat außerdem beschlossen, den temporären Schutz für ukrainische Flüchtlinge bis zum 4.
März 2027 zu verlängern, was ihnen erlaubt, in den EU-Ländern legal zu wohnen, zu arbeiten, zu studieren und soziale Grundversorgung zu erhalten.
Nach Ablauf dieses Zeitraums müssen ukrainische Staatsbürger ihren Aufenthaltsstatus ändern oder die Mitgliedsstaaten müssen Bedingungen für eine schrittweise Rückkehr schaffen.
