Erster Unfall eines russischen strategischen Bombers, der eine Bombe in der Nähe seiner eigenen Basis verloren hat, was Sicherheitsbedenken aufwirft
Ein Vorfall auf der russischen Militärflugbasis Engels hat in militärischen und politischen Kreisen für große Besorgnis gesorgt.
Am 12.
Oktober berichteten lokale Quellen, dass ein russischer strategischer Bomber zum ersten Mal in der Geschichte versehentlich eine Bombe in der Nähe seiner Heimatbasis abgeworfen hat.
Diese befindet sich im Gebiet Engel, wo wichtige strategische Flugzeuge stationiert sind, die im aktuellen Angriff gegen die Ukraine eingesetzt werden.
Nach Medienberichten ereignete sich in der Nähe des Dorfes Kvasnikovka, das zu Engels gehört, ein Vorfall, bei dem eine FAB-500-Bombe von einem russischen Flugzeug gefallen ist.
Glücklicherweise kam es nicht zu einer Explosion, und es wurden keine Opfer gemeldet.
Offizielle Stellungnahmen zu dem Vorfall liegen bislang nicht vor, aber Feuerwehr- und Katastrophenschützer bestätigten den Fall des Sprengkörpers.
Dieser Zwischenfall betont die anhaltende Sicherheitslücke bei russischen Militäranlagen, insbesondere weil Engels die Heimat von Tu-95MS- und Tu-160-Bombern ist, die regelmäßig für Raketenangriffe auf ukrainisches Gebiet starten.
Ukrainische Militärquellen behaupten, dass diese Flugzeuge häufig von Engels aus starten, um Ziele in der Ukraine anzugreifen.
Die Entfernung zwischen Engels und der ukrainischen Grenze beträgt etwa 600 Kilometer, was Russland die Durchführung weiträumiger Luftoperationen ermöglicht, ohne große Risiken für die eigene Flotte einzugehen.
Seit Anfang 2025 wurden mindestens 126 Vorfälle registriert, bei denen unabsichtlich Bomben oder Raketen in russischem Gebiet oder in den besetzten Gebieten in der Ukraine niedergegangen sind.
Davon sind 119 FAB-500 Bomben und ähnliche Gleitbomben sowie einige Raketen.
Die Zahl der Vorfälle hat im Vergleich zu 2024 zugenommen, das mindestens 165 ähnliche Geschehnisse verzeichnete.
Russland modernisiert alte sowjetische Bomben, indem es sie in gelenkte Bomben mit Satellitennavigation umwandelt, sogenannte UMPK-Kits, die Flügel und Navigationssysteme hinzufügen, sodass sie aus größerer Entfernung abgefeuert werden können, ohne in ukrainisches Gebiet einzudringen.
Wegen Produktionsfehlern oder Navigationsfehlern fallen einige dieser Munitionen jedoch wieder auf russisches Gebiet, vor allem in Belgorod und Woronesch.
Russische Behörden versuchen üblicherweise, diese Vorfälle zu vertuschen; wenn zivile Opfer zu beklagen sind, machen sie meist die ukrainischen Streitkräfte verantwortlich oder sehen diese Vorfälle als Provokation.
Aktuelle Berichte berichten auch von Bomben- und Raketeneinschlägen in Grenzregionen wie Belgorod, die Zerstörungen und Evakuierungen verursachten.
So führte beispielsweise eine vom Flugzeug Sukhoi-34 abgefeuerte Rakete in Belgorod zu einer Explosion und einem etwa 20 Meter großen Krater.
Die Situation bleibt angespannt und zeigt die Risiken unvorhersehbarer Zwischenfälle, die im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine immer wieder auftreten.
