Oshkosh auf Rädern: Neue Kampfmaschinen mit Tomahawk-Raketen und ihre Bedeutung für die Ukraine
Der amerikanische Verteidigungshersteller Oshkosh Defense hat auf der AUSA 2025 eine neue Familie autonomer Mehrzweck-Kampffahrzeuge (FMAV – Family of Multi-mission Autonomous Vehicles) vorgestellt, die die Kampfszenarien in der Region grundlegend verändern könnten.
Im Mittelpunkt steht die Plattform X-MAV, die nicht nur Träger, sondern auch Raketen vom Typ Tomahawk abfeuern kann.
Diese Entwicklung eröffnet den ukrainischen Streitkräften die Möglichkeit, Langstreckenangriffe durchzuführen, die vorher nur mit terrestrischen Systemen möglich waren.
Experten sind der Ansicht, dass dieses System ein entscheidendes Element im Ausbau des ukrainischen Raketenabwehrsystems werden könnte, da es serienreif ist und sofort einsatzbereit ist.Die FMAV-Familie ist in drei Varianten unterteilt, basierend auf Größe und Einsatzgebiet.
Die größte Version, X-MAV, basiert auf dem HEMTT-Fahrgestell und verfügt über eine gepanzerte Zwei-Mann-Kabine sowie ein hydraulisches Startsystem, das bis zu vier Raketemodule aufnehmen kann.
Diese Module können in verschiedenen Winkeln gestartet werden, was Flexibilität bei der Positionswahl und schnelle Einsatzbereitschaft ermöglicht.
Bemerkenswert ist, dass diese Plattform kompakter und mobiler ist als das amerikanische Typhon-System, das ebenfalls auf dem HEMTT-Fahrgestell basiert, jedoch mit einer größeren, in einem ISO-Container gebauten Starteinheit.Für die Ukraine bedeutet dies, dass die Vorbereitungszeit für Einsätze verkürzt wird und die Mobilität der Kampfgruppen steigt.
Die geringeren Abmessungen von X-MAV erleichtern den Transport und die Tarnung erheblich — entscheidende Faktoren im modernen Krieg.
Die Präsentation dieses Systems öffnet die Tür für eine schnellere Lieferung von landgestützten Trägersystemen für Tomahawk, die zuvor aufgrund der Komplexität und der begrenzten Verfügbarkeit der Typhon-Systeme schwieriger war.Durch die Erweiterung des ukrainischen Arsenals um Tomahawk-Raketen könnte die strategische Flexibilität deutlich steigen, sodass das Land in der Lage ist, Ziele im Hinterland des Feindes anzugreifen und die Reichweite der Angriffe zu erhöhen.
Die Integration von X-MAV und ähnlichen Plattformen könnte somit einen entscheidenden Schritt bei der Stärkung der Verteidigungsfähigkeit der Ukraine in den aktuellen Kriegszeiten darstellen.Neben der Hauptvariante gibt es noch die M-MAV, basierend auf dem Lkw FMTV A2, die in der Lage ist, Raketen der MLRS-Familie, einschließlich GMLRS, ER-GMLRS und PrSM, abzufeuern, und kompatibel mit MFOM-Munition ist.
Die kleinste Version, L-MAV, ist für leichte Einsätze vorgesehen und mit Systemen wie Switchblade 600 und der elektronischen Drohnenabwehr BlueHalo Titan C-UAS ausgestattet.Diese neuen Kampfplattformen verdeutlichen den technologischen Fortschritt, den die Ukraine anstrebt, und reduzieren die Abhängigkeit von komplexen Alt-Systemen.
Die Präsentation von X-MAV und anderen Plattformen unterstreicht die Bemühungen der USA, die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine durch schnellere Zugänge zu Langstreckenangriffen in der aktuellen Kriegssituation zu stärken.