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Hat Russland seine Ressourcen zur Rekrutierung von Freiwilligen für den Krieg erschöpft? Eine Analyse der aktuellen Lage

Chas Pravdy - 13 Oktober 2025 10:31

Stellen Sie sich vor, alle Russen, die auf einen finanziellen Gewinn durch den Krieg hoffen, hätten bereits ihre Verträge mit den Streitkräften unterzeichnet.

Genau dieses Szenario beobachten Analysten, nachdem sie die jüngsten Trends bei der Mobilisierung verfolgt haben.

Die russische Führung versucht, neue Freiwillige für den Kampf gegen die Ukraine zu gewinnen, indem sie großzügige finanzielle Anreize schafft und hohe Einmalzahlungen anbietet.

So erhalten Bewohner des Autonomen Bezirks Khanty-Mansi bis zu 3,2 Millionen Rubel — etwa 39.000 US-Dollar — für die Unterschrift unter einen Einsatzvertrag.

Doch diese Strategie verliert, wie Experten des „Institute for the Study of War“ in den USA feststellen, an Wirkung.

Die Zahl der Neu-Verträge stagniert trotz der hohen Prämien in einigen Regionen, was auf eine Sättigung des Marktes für potenzielle Rekruten hinweist.

Schon heute zeigt sich, dass die meisten Menschen, die nur auf das Geld aus waren, bereits ihre Entscheidung getroffen und sich im Februar verpflichtet haben.

Dabei steigen die Einmalzahlungen regelmäßig, beispielsweise alle paar Monate um über 500.000 Rubel, also mehr als 6.000 Dollar, während gleichzeitig soziale Leistungen ausgeweitet werden.

Das deutet darauf hin, dass die Rekrutierungsraten deutlich sinken.

Falls die Führung keine neuen Anreize schafft, droht Russland ein ernstes Problem: Ohne ausreichende Anzahl an Freiwilligen könnten die Verluste auf dem Schlachtfeld unüberwindbar werden, was den Kreml zu Zwangsmaßnahmen zwingen würde, wie der Einberufung von Reservisten oder sogar echten Verhandlungen.

Momentan wenden sich die Rekrutierungsbüros vor allem an ältere Menschen und Personen mit chronischen Krankheiten — ein Zeichen für eine veränderte Zusammensetzung der Neurekrutierten.

Die Mehrheit ist vor allem an finanziellen Vorteilen und sozialen Privilegien interessiert, z.B.

die bevorzugte Zulassung zu Universitäten, Kreditaufschub oder Schuldenbefreiung.

Ebenso plant Russland eine geplante Herbsteinberufung, die vom 1.

Oktober bis zum 31.

Dezember läuft, mit dem Ziel, 135.000 neue Soldaten zu rekrutieren.

Der Kreml bereitet bereits Gesetzesänderungen vor, um eine Mobilisierung das ganze Jahr über zu ermöglichen, um einen stetigen Zustrom von Rekruten sicherzustellen und die gesellschaftliche Resonanz gegenüber der Mobilmachung schrittweise zu reduzieren.

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