Ukrainische Abgeordneten ebnen Weg für private kleine Reaktoren zur Energieversorgungssicherheit
Das ukrainische Parlament, die Werchowna Rada, prüft derzeit einen Gesetzentwurf, der das nationale Energiesystem erheblich verändern könnte.
Laut dem Entwurf sollen private Unternehmen die Möglichkeit erhalten, kleine modulare Reaktoren (SMRs) zu bauen, um neue Investitionen in den ukrainischen Energiesektor zu fördern.
Die Realisierung dieser Initiative könnte innerhalb von drei bis fünf Jahren erfolgen, sodass das Land in kurzer Zeit zusätzliche Energiequellen erhält.Der Gesetzesentwurf sieht vor, die staatliche Monopolstellung im Bereich der Kernenergie aufzuheben.
Dadurch könnten private Investoren eigenständig lizenzierte Betreiber für ihre Reaktorprojekte auswählen.
Bislang übernehmen diese die Ministerkabinette, jedoch wird das neue Gesetz den privaten Unternehmen die Befugnis geben, ihre eigenen Betreiber zu bestimmen.
Die Entsorgungradioaktiven Abfälle verbleibt dabei in staatlicher Hand, um Umweltrisiken zu minimieren.Anatoliy Kostiukh, Leiter des entsprechenden Unterausschusses, betonte: „Investoren werden nicht nach Ukraine kommen, wenn die Elektrizitätskosten nicht erschwinglich sind.
Die Schaffung eines wettbewerbsfähigen Umfelds in der Energiebranche ist unsere wichtigste Aufgabe.“Zusätzlich sollen die Verfahren für den Bau neuer Anlagen vereinfacht werden, und es wird erlaubt, alte Wärmekraftwerke (TETs) umzunutzen, um kleine modulare Reaktoren zu installieren.
Dies würde die Renovierungskosten sowie die Zeit für die Modernisierung erheblich senken.Die Gesetzgeber argumentieren, dass die Ukraine durch den Krieg und die veraltete Wärmekraftwerks-Infrastruktur möglicherweise in einen kritischen Energiemangel geraten könnte.
Die meisten TETs haben ihre volle Lebensdauer überschritten und benötigen umfangreiche Investitionen für eine Erneuerung.
SMRs werden als vielversprechende Alternative angesehen: kompakte Kernkraftwerke mit bis zu 300 MW, die schnell auf alten oder industriellen Standorten installiert werden können.
Die Hersteller versprechen Bauzeiten von drei bis fünf Jahren.Nach Angaben von Kostiukh belaufen sich die Baukosten für SMRs auf geschätzt zwischen 6.000 und 12.000 US-Dollar pro Kilowatt, während die Nachrüstung bestehender TETs etwa 2.000 bis 3.000 US-Dollar pro Kilowatt kostet.
Diese Maßnahmen sollen die Energiekapazität schnell erhöhen und die Stabilität im Sektor gewährleisten, insbesondere in den aktuellen Krisenzeiten.
