Ukraine verhängt internationalen Haftbefehl gegen russischen Archäologen wegen illegaler Ausgrabungen in Krim
Am 12.
Oktober 2024 hat der ukrainische Sicherheitsdienst offiziell einen internationalen Haftbefehl gegen den bekannten russischen Archäologen Vladimir Tolstikov erlassen.
Er wird verdächtigt, auf der besetzten Halbinsel Krim illegal archäologische Aktivitäten durchgeführt zu haben.
Der Vorwurf lautet auf unbefugte Ausgrabungen, was eine Verletzung der ukrainischen Gesetze, insbesondere Artikel 298 Absatz 4 des ukrainischen Strafgesetzbuches, darstellt.
Für diese Tat droht ihm eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren.
Tolstikov leitet seit 1977 die bosporanische archäologische Expedition im Museum von Kerch und verfügt zudem über Artefakte aus den Ausgrabungen von Pantikapaion — einer antiken griechischen Stadt, die am Ende des 7.
Jahrhunderts v.
Chr.
gegründet wurde.
Laut ukrainischen Sicherheitsbehörden hat er seit 2014 regelmäßig Genehmigungen vom russischen Kultusministerium erhalten, um illegale archäologische Arbeiten in der annektierten Krim durchzuführen.
Im Februar 2025 wurden im Rahmen der Ukraine-Sanktionen durch das NVSK (Nationaler Sicherheits- und Verteidigungsrat) gegen ihn verhängt.
Diese Maßnahmen beschränken seine Bewegungsfreiheit und Aktivitäten in der Ukraine erheblich.
Experten warnen, dass Tolstikovs archäologische Aktivitäten die russische Strategie unterstützen, ukrainisches Kulturgut zu stehlen und ins Ausland zu schmuggeln.
Solche groß angelegten Ausgrabungen in Krim gelten als bedeutendes Werkzeug im kulturellen Krieg Russlands gegen die ukrainische Identität, um die historische Unabhängigkeit der Ukraine zu leugnen und einen Mythos der gemeinsamen Geschichte zu schaffen.
