Luftangriff auf Flüchtlingslager im Sudan: Mindestens 57 Zivilisten getötet, darunter Kinder
Ein tragischer Vorfall hat sich im Sudan im Zuge einer humanitären Krise abgespielt: Am Freitagabend führten die paramilitärischen Kräfte, bekannt als Rapid Response Forces (RSF), einen Luftangriff auf ein Flüchtlingslager in der Stadt El-Fasher durch.
Laut Angaben von medizinischen und Menschenrechtsorganisationen wurden mindestens 57 Zivilisten getötet, darunter 17 Kinder, 22 Frauen und mehrere Säuglinge, bei einem gezielten Angriff, bei dem auch über zwanzig weitere schwer verletzt wurden.
Diese Tragödie hat internationale Appelle ausgelöst, um sofortiges Handeln zu fordern, da die Region sich laut Experten in einer beispiellosen humanitären Katastrophe befindet.
Offizielle Berichte deuten an, dass der Angriff mit Drohnen, Raketensystemen und Artillerie ausgeführt wurde, wobei vorsätzlich eine zivile Einrichtung innerhalb des islamischen Universitätsgeländes in Omdurman getroffen wurde.
Lokale Menschenrechtsgruppen bezeichneten dieses Ereignis als „Massaker“ und warnen, dass die tatsächliche Opferzahl noch höher sein könnte.
El-Fasher, die Verwaltungshauptstadt des Nord-Darfus, ist seit Monaten erheblich unter Druck, mit zerstörten Märkten, erschöpften Vorräten und stark eingeschränktem Zugang für humanitäre Hilfe.
Die Vereinten Nationen berichten, dass die Bewohner gezwungen sind, sich in improvisierten Erdlöchern zu verstecken und mit tierischem Futter und Lebensmittelresten zu überleben, angesichts des nahezu vollständigen Zusammenbruchs der Infrastruktur.
Satellitenbilder, analysiert vom Harvard Humanitarian Initiative, zeigen systematische Brandstiftungen in Dörfern und Flüchtlingslagern innerhalb eines 57-Kilometer-Radius um El-Fasher, mit Anzeichen ethnischer Verfolgung, hauptsächlich gegen nicht-arabische Gemeinschaften.
Eine 57 km lange Erdbarriere wurde um die Stadt gebaut, die die Bewegungsfreiheit der Zivilisten einschränkt und die Versorgung mit humanitärer Hilfe erschwert.
Das einzige funktionierende Krankenhaus, das saudische Geburtskrankenhaus, wurde in der letzten Woche dreimal beschossen, wobei insgesamt sechs Menschen, darunter ein Kind, ums Leben kamen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere internationale Organisationen fordern den sofortigen Schutz medizinischer Einrichtungen und verurteilen die Angriffe auf Krankenhäuser als „rücksichtslos und unzulässig“.
Das Internationale Rote Kreuz berichtet, dass medizinische Einrichtungen im ganzen Sudan regelmäßig angegriffen und geplündert werden, Rettungsfahrzeuge blockiert oder zerstört werden.
In Khartum sind 70–80 % der Krankenhäuser entweder geschlossen oder nur eingeschränkt einsatzfähig.
Die UNO-Hochkommissarin für Menschenrechte meldete, dass zwischen dem 5.
und 8.
Oktober mindestens 53 Zivilisten bei Angriffen in El-Fasher ums Leben kamen, mit steigender Tendenz.
Trotz internationaler Appelle zum Waffenstillstand setzen beide Konfliktparteien – sudanesische Streitkräfte und RSF – die Kämpfe in dicht besiedelten Gebieten fort, was die humanitäre Lage weiter verschärft.
Der Konflikt im Sudan dreht sich um einen Machtkampf zwischen den beiden größten Streitkräften: den Sudanese Armed Forces (SAF) und den paramilitärischen RSF, die zuvor Verbündete bei einem Militärputsch waren, sich aber später im offenen Krieg um die Kontrolle des Landes gegenläufig positionierten.
Dieser Krieg hat eine der schlimmsten humanitären Krisen der Welt ausgelöst — Zehntausende Tote, Millionen Vertriebene und zerstörte Infrastruktur, vor allem im Darfur-Gebiet, wo die RSF brutale Belagerungstaktiken anwendet, um Zivilisten, Krankenhäuser und Flüchtlingslager zu terrorisieren und die Kontrolle im Gebiet zu sichern.
