Anstieg des Bargeldumlaufs in der Ukraine: Was dieser Trend für die Wirtschaft bedeutet
In der Ukraine ist eine deutliche Zunahme der Nachfrage nach Bargeld zu verzeichnen, die sowohl bei Ökonomen, Finanzexperten als auch in der Öffentlichkeit große Aufmerksamkeit erregt.
Nach Angaben der Nationalbank der Ukraine belief sich die Geldmenge, die am 1.
Oktober 2025 in Umlauf war, auf über 890 Milliarden Hrywnja.
Das entspricht einem Anstieg von 67,7 Milliarden Hrywnja, also 8,2 %, im Vergleich zum Anfang des Jahres, als die Summe 822,4 Milliarden Hrywnja betrug.
Dieses Wachstum spiegelt Veränderungen im Verhalten der Verbraucher wider und wird durch die aktuelle wirtschaftliche Lage des Landes verstärkt.Anfänglich gab es im ersten Quartal eine Abnahme des Bargeldumlaufs, doch in den zweiten und dritten Quartalen zeigte sich eine klare Umkehrung dieser Tendenz hin zu einer steigenden Nachfrage.
Experten führen dies auf eine zunehmende Unsicherheit bezüglich des Kriegsendes, eine Zunahme der Luftangriffe und mögliche Unterbrechungen bei der Stromversorgung zurück, was das Vertrauen der Bevölkerung in die finanzielle Stabilität beeinträchtigt.
Viele Bürger greifen vermehrt zu Bargeld, um sich auf mögliche Notfälle vorzubereiten.Statistiken zufolge befinden sich derzeit mehr als 2,6 Milliarden Banknoten im Umlauf, hauptsächlich in den Nennwerten 500 und 50 Hrywnja, mit einem Gesamtwert von etwa 881 Milliarden.
Zudem besitzen die Ukrainer rund 15 Milliarden Münzen, wobei die 1-Hrywnja-Münzen am häufigsten sind, während die 10-Hrywnja-Münzen weniger verbreitet sind.
Eine wichtige Neuerung ist die schrittweise Ablösung der 10-Kopeken-Münzen, die in modernen Transaktionen kaum noch eine praktische Rolle spielen und mit hohen Herstellungskosten verbunden sind.Obwohl die Nachfrage nach 50-Kopeken-Münzen stabil bleibt, vor allem im Einzelhandel und im Dienstleistungssektor, ist in den letzten Monaten ein Anstieg bei den 1.000-Hrywnja-Banknoten und den 10-Hrywnja-Münzen zu verzeichnen, was Veränderungen im Verhalten von Verbrauchern und Firmen widerspiegelt.
Ökonomen warnen, dass dieser Trend mit Inflation und Währungsfluktuationen zusammenhängen könnte.Neben dem Anstieg des Bargeldbestands hat die Nationalbank im Sommer ihre Regeln für Devisentransaktionen angepasst: Bürger können jetzt bis zu 12.500 Hrywnja pro Woche im Ausland mit ihren Hrywnja-Karten abheben, und auch die internationalen Überweisungen werden eingeschränkt, auf 30.000 Hrywnja pro Monat.
Ziel dieser Maßnahmen ist die Stärkung der Finanzkontrollen und die Verhinderung von Missbrauch im Finanzsystem, wobei angenommen wird, dass diese Änderungen die Mehrheit der im Ausland lebenden oder arbeitenden Ukrainer kaum betreffen werden.
