Finanzieller Druck auf die ukrainische Rentenfonds: Schulden und Schattenwirtschaft
Die zunehmenden Schulden der Steuerzahler und die weite Verbreitung der Schattenwirtschaft erschweren die finanzielle Stabilität des ukrainischen Rentenfonds erheblich.
Obwohl die Gesamteinnahmen des Fonds schneller steigen als prognostiziert, zeigt die Realität ein komplexeres und herausfordernderes Bild.
Laut dem Artikel „Rentenausblick: Neue und alte Probleme der Rentner“ von Viktor Konev beträgt die Schuldenlast bei der Zahlung des Einheitlichen Sozialbeitrags (USV) über 20,6 Milliarden Hrywnja, und in der ersten Hälfte des Jahres 2023 ist diese Schuldenzahl um weitere 500 Millionen Hrywnja gewachsen.
Ein bedeutender Teil dieser Schulden stammt von Unternehmen, die sich in der Insolvenz befinden, sowie von Privatpersonen, die keine Vermögenswerte zur Begleichung ihrer Verbindlichkeiten besitzen.
Zudem besteht das Problem mit Beiträgen von Beschäftigten, die zwar offiziell angestellt sind, aber den USV nicht vollständig zahlen.
Um dem entgegenzuwirken, hat der Rentenfonds Daten an die staatliche Arbeitsbehörde über 1,4 Millionen Verdächtige übermittelt, die gegen Meldepflichten verstoßen, sowie an die Steuerbehörde Daten zu 236.000 Steuerpflichtigen mit verdächtigen Versicherungsdaten.
Dadurch wurden fast 34.000 Schattenarbeiter offiziell registriert, was zu zusätzlichen Einnahmen von 56,6 Millionen Hrywnja für den Fonds führte.
Der Fonds hofft zudem auf eine Zusammenarbeit mit lokalen Behörden, da etwa 124.000 Unternehmen in den Regionen Gehälter unterhalb des Mindestlohns auszahlen, was auf eine mögliche Schattenwirtschaft hindeutet.
Trotz des offensichtlichen Interesses der Regionalregierungen an der Legalisierung der Einnahmen zeigen sie bisher wenig Bereitschaft, den Fonds aktiv zu unterstützen.
Für das Jahr 2026 ist im Haushaltsentwurf vorgesehen, die Mindestrente von 2.361 auf 2.595 Hrywnja anzuheben, während die Maxirente von 23.610 auf 25.950 Hrywnja steigen soll.
Experten warnen jedoch, dass die geplante 8%-ige Indexierung die Inflation nicht vollständig ausgleicht, was letztlich zu einer realen Abnahme der Rentenleistungen führen könnte.
