Die globalen Goldpreise brechen Rekorde und steigen weiter
Auf den internationalen Finanzmärkten erleben wir einen bedeutenden und anhaltenden Aufschwung bei den Goldpreisen, der erstmals in der Geschichte die Marke von 4.000 US-Dollar pro Feinunze übertroffen hat.
Dieses Phänomen ist das Ergebnis massiver Käufe durch Zentralbanken und private Investoren, die Gold als sicheren Hafen in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Turbulenzen weltweit ansehen.
Laut der bekannten Finanzzeitung The Financial Times sind die Goldpreise seit Jahresbeginn um über 50 % gestiegen.
Am Dienstag erreichte der Preis 4.001 US-Dollar, was einer Verdoppelung innerhalb von weniger als zwei Jahren entspricht.
Experten führen diesen Boom auf die aktive Diversifikation der Reserven durch Zentralbanken abseits des US-Dollars sowie die erhöhte Nachfrage privater Investoren zurück, die Gold als „stille Zuflucht“ in unsicheren Zeiten nutzen.
Der Milliardär und Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates, Ray Dalio, betont, dass Gold heute eine sicherere Anlagealternative als der Dollar ist und eine hervorragende Diversifizierungsmaßnahme für Portfolios darstellt.
Angesichts der globalen Schuldenberge, die Rekordniveaus erreicht haben, suchen Anleger nach greifbareren Vermögenswerten, um ihren Wohlstand zu sichern, wobei Gold als fundamentale Anlage gilt.
Historisch gesehen gab es wiederholte sprunghafte Preissteigerungen beim Gold während globaler Krisen: Im Jahr 2008 während der Finanzkrise überschritt der Preis 1.000 Dollar, 2020 erreichte er 2.000 Dollar im Zuge der COVID-19-Pandemie, und im Frühling dieses Jahres näherte er sich 3.000 Dollar.
In den letzten Wochen stieg der Goldpreis um zusätzliche 20 %, was vor allem auf den Zufluss von Kapital in börsengehandelte Fonds (ETFs) mit Goldfundamenten zurückzuführen ist.
Branchenexperten weisen darauf hin, dass auch die teilweise Schließung der US-Regierung, die bereits seit zwei Wochen andauert, sowie die wachsenden makroökonomischen Bedenken diesen Anstieg verstärken.
Ross Norman, Gründer von Fastmarkets und Metals Daily, warnt vor der parabolischen Natur dieses Wachstums und befürchtet die Bildung einer Blase.
Die Rekordkäufe von Gold durch Zentralbanken in den letzten drei Jahren – rund 1.000 Tonnen jährlich – spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle in diesem Trend, getrieben durch den Wunsch, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu reduzieren.
Michael Heg von Societe Generale stellt fest, dass die Marke von 4.000 Dollar kein Limit darstellt, da die Aufwärtstendenz weiterhin stark ist.
Gleichzeitig betont Helen Amos von BMO, dass dieser Anstieg die Sorgen der Investoren über die US-Schulden und die Unabhängigkeit der Federal Reserve widerspiegelt.
Goldman Sachs hat sein Kursziel für Gold von 4.300 auf 4.900 Dollar pro Unze angehoben und prognostiziert eine weitere steigende Nachfrage von Seiten der Zentralbanken und Investmentfonds.
