Die Bedrohung einer sich vertiefenden Schuldenkrise: Warum die offiziellen und tatsächlichen Schuldenstände der Ukraine voneinander abweichen und was das Land in den Jahren 2025-2026 erwartet

Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Lage steht die Ukraine vor einer erheblichen Steigerung ihrer Staatsschulden, die die offiziellen Zahlen übersteigen und sowohl bei Experten als auch bei Entscheidungsträgern Besorgnis auslösen.
Obwohl die Regierung regelmäßig Daten zu den Schuldenverpflichtungen veröffentlicht, ist die tatsächliche Situation wahrscheinlich viel komplexer.
Wirtschaftsexperten warnen, dass die tatsächlichen Schulden deutlich höher sind als offiziell angegeben, was gravierende Folgen für das Haushaltsbudget und die wirtschaftliche Stabilität haben könnte.
Während des Krieges stieg das Verhältnis von Schulden zu BIP von 48,9 % Ende 2021 auf über 91 % Ende 2024; im August dieses Jahres lag es bei 92 %.
Es ist wichtig zu berücksichtigen, dass einige Schulden, wie die US-Darlehen von 3,9 Milliarden Dollar oder die ERA-Darlehen (Außerordentliche Einnahmenbeschleunigung), formell als Schulden gelten, jedoch oft nicht in die offizielle Schuldenstatistik aufgenommen werden.
Dies schafft den Eindruck eines geringeren Schuldenbergs und erschwert wirtschaftliche Prognosen.
Der IWF berücksichtigt bei seiner Analyse der Schuldenstabilität der Ukraine diese zusätzlichen Verpflichtungen, weshalb die Prognosen für das Ende 2025 und 2026 höhere Werte – über 108 % beziehungsweise 110 % des BIP – aufweisen.
Experten warnen, dass anhaltendes Schuldenwachstum zu Haushaltsumverteilungen führen und die Finanzierung von Verteidigung, Sozialprogrammen und dem Wiederaufbau nach dem Krieg einschränken könnte.
All dies gefährdet die finanzielle Stabilität des Landes und unterstreicht die Notwendigkeit transparenterer Mechanismen für Schuldenkontrolle und -management.